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30 Jahre Landesarchiv: Gelungener Auftakt zu Veranstaltungsreihe
Unter dem Motto „...und abends Musique“ hatte das Landesarchiv am 31. März in Bozen zu einem Musikabend mit der Streicherakademie Bozen und einem Vortrag über Anton Melchior von Menz geladen, der auf großes Interesse stieß. Mit dabei waren auch LR Florian Mussner, Handelskammerpräsident Michl Ebner, Landesarchivdirektorin Christine Roilo und Ulrich Graf Toggenburg. Weitere Veranstaltungen folgen.
Denkmalpflege-Landesrat Florian Mussner nahm in seinen Grußworten Bezug auf die vielfältige Tätigkeit des Landesarchivs und hob dessen wichtige Rolle für die Aufbewahrung und Bearbeitung des kulturellen Erbes des Landes hervor. „Auch wenn die Tätigkeiten des Landesarchivs nicht immer im Fokus der Öffentlichkeit stehen, so ist das Archiv – eine der wichtigen Errungenschaften der Landesautonomie – doch eine Grundsäule zur Erforschung der Landesgeschichte“, sagte Landesrat Mussner. Die Früchte der 30-Jährigen Arbeit des Archivs könne man in vielen Bereichen sehen, von der Aufsicht über die Gemeindearchive, bis hin zur Betreuung privater historischer und kirchlicher Archive und der Chronisten, der Erforschung der lokalen Geschichte und der Veröffentlichung wissenschaftlicher Publikationen, unterstrich Landesrat Mussner.
Der Auftakt der diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten im Ehrensaal des Merkantilgebäudes, so die geschäftsführende Direktorin der Abteilung Denkmalpflege und Leiterin des Archivs Christine Roilo, zeige auch die gute Zusammenarbeit des Landesarchivs mit anderen kulturellen und musealen Institutionen und musikalischen Vereinen des Landes. „Anlässlich des 30-jährigen Bestehens sind auch noch weitere Veranstaltungen, z. B. in Zusammenarbeit mit der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe ´Emma Hellenstainer` in Brixen, dem Südtiroler Burgeninstitut und dem Stadtmuseum Bozen, geplant“, so Roilo.
Auch Handelskammerpräsident Michl Ebner wies auf die sehr gute Kooperation zwischen dem Merkantilmuseum und dem Südtiroler Landesarchiv hin, durch die es nicht nur möglich sei, Exponate auszutauschen, sondern auch gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen zu organisieren. Ulrich Graf Toggenburg betonte, dass die Familie Toggenburg mit dem Landesarchiv einen seriösen und professionellen Partner für die Aufbewahrung der familieneigenen Musikaliensammlung gefunden habe. „Der große Wert der Sammlung geht auf den Musikmäzen und Kaufmann Anton Melchior von Menz zurück - mit der Sammlung ist es ihm gelungen, große Werke von wichtigen Komponisten nach Bozen zu bringen und diese für die Nachwelt zu erhalten“, so Ulrich Graf Toggenburg.
Die Mitglieder der Streicherakademie Bozen spielten im besonderen historischen Ambiente des Ehrensaales im Merkantilgebäude Stücke aus der Musikaliensammlung Toggenburg, von Franz Krommer, Ignaz Pleyel und Joseph Haydn. Evi Pechlaner vom Südtiroler Landesarchiv referierte über Anton Melchior von Menz (1757–1801), der als begüterter Kaufherr und Mäzen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Bozner Musiklebens im ausgehenden 18. Jahrhundert hatte. Neben seiner kaufmännischen Tätigkeit organisierte und finanzierte er zwischen 1784 und 1798 alljährlich – mit Ausnahme des Kriegsjahres 1797 – Opernaufführungen im Bozner Merkantilgebäude. Zudem bekleidete er von 1794 bis zu seinem frühen Tod 1801 das Amt eines Kirchpropstes an der Bozner Pfarrkirche, der er bedeutende Zuwendungen sowohl für bauliche Erneuerungen als auch für die Kirchenmusik angedeihen ließ. Schon in jungen Jahren hatte Menz begonnen, Musikalien für diverse Anlässe zu sammeln, sodass im Laufe der Jahre eine beachtliche Musikaliensammlung entstand, die seine Tochter Anna von Menz verehelichte Gräfin von Sarnthein nach seinem Tod erweiterte. Diese Musikaliensammlung, heute Eigentum der Familie Toggenburg, wird seit 2005 als Depositum am Südtiroler Landesarchiv verwahrt.
SAN
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