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LR Tommasini: "Stärkung der Mehrsprachigkeit an italienischen Schulen"

Der Sprachunterricht an den italienischen Schulen wird weiter gestärkt. Dank neuer Bestimmungen können zusätzliche Projekte umgesetzt werden.

An den italienischen Schulen soll der Mehrsprachigkeit noch mehr Bedeutung beigemessen werden – so lautet das Ziel, das Landesrat Christian Tommasini und die Schulamtsleiterin der italienischen Schulen, Nicoletta Minnei, festgelegt haben. Die Förderung der Mehrsprachigkeit wird dabei als grundlegende Zielsetzung der Bildungspolitik des Landes angesehen. Ausgangspunkt hierfür ist eine Erhebung der bereits bestehenden Initiativen an den italienischen Schulen und Kindergärten in Südtirol.

In den Kindergärten, wo die Kinder auf spielerische aber auch auf systematische Weise mit der deutschen Sprache vertraut gemacht werden, soll bereits ab dem kommenden Betreuungsjahr für alle Kinder auch eine Englischstunde eingeführt werden.

An den Grundschulen gibt es bereits zahlreiche Projekte zur Förderung des Sprachenerwerbs. Auch hier soll der Sprachunterricht gestärkt und weiterentwickelt werden. Ein gelungenes Beispiel hierfür ist die Initiative der italienischen Grundschule von Leifers.

Als Voraussetzung für den Erfolg der Sprachdidaktik gilt besonders, dass die Kontinuität im Unterricht zwischen der Grund- und Mittelschule gewährleistet wird. Aufgabe der Mittelschulen wird es daher sein, auf die in den Grundschulen geleistete Arbeit aufzubauen und diese weiterzuentwickeln; dazu ist eine gegenseitige Abstimmung notwendig.

An den italienischen Oberschulen wird – neben der sogenannten CLIL-Methode, also dem Vermitteln von Fachinhalten in einer Fremd- bzw. der zweiten Landessprache, die an verschiedenen Schulen bereits erfolgreich zum Einsatz kommt – eine der wichtigsten Neuerungen die Einführungen einer internationalen Sektion im Pascoli-Lyzeum in Bozen sein.

Landesrat Christian Tommasini hat seit Beginn seiner Amtszeit die Mehrsprachigkeit an den Schulen unterstützt und als ein grundlegendes Ziel für die Entwicklung der Schulen in Südtirol aber auch der gesamten Gesellschaft angesehen und befürwortet daher die Initiativen, die an den italienischen Schulen des Landes seit einiger Zeit umgesetzt werden.

In diesem Zusammenhang waren insbesondere die Landesgesetze Nr. 5/2008 (für die Unterstufe) und Nr. 11/2010 (für die Oberstufe) von großer Bedeutung. Diese geben den Schulen die Möglichkeit, den Aspekt der Mehrsprachigkeit in den eigenen Curricula festzulegen und als Bestandteil der Ausbildung, der Persönlichkeitsbildung und der Teilhabe am zivilen Zusammenleben zu verankern.

Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei unterstreicht, dass die rechtlichen Bestimmungen dazu beigetragen haben, die Mehrsprachigkeit an den Schulen zu verwirklichen und verweist in diesem Zusammenhang insbesondere auf den Beschluss Nr. 5053 vom 6. Juni 1997, in dem die Leitlinien für den Unterricht von Deutsch als Zweitsprache in den italienischen Schulen festgelegt wurden. Im Jahr 2006 wurden dann die ersten Erfahrungen an einer Bozner Grundschule gesammelt.

Von großer Wichtigkeit ist auch der Beschluss Nr. 688 vom 14. Juni 2014, mit dem der Unterricht von Italienisch als Erstsprache, der Zweitsprache Deutsch sowie einer oder mehrerer Fremdsprachen als integrierender Bestandteil des Schulcurriculums aller Bildungsstufen festgelegt wurde.

Aufgrund dieser Bestimmungen kommt den Schulen die Aufgabe zu, einen Mehrjahresplan zur Förderung der Mehrsprachigkeit auszuarbeiten, wobei auf die Ausbildungsbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler sowie auf die Übereinstimmung mit der spezifischen Ausrichtung der Schule zu achten ist. Mit den neuen Bestimmungen ist das Recht auf Mehrsprachigkeit somit bereits Realität.

"Was gestern noch unmöglich schien, ist heute bereits gelebter Alltag", erklärt der italienische Bildungslandesrat Christian Tommasini und zeigt sich überzeugt davon, dass in Zukunft die weitere Stärkung, der Ausbau und die Verwurzelung der Mehrsprachigkeit unausweichlich sein werden.

me