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Goldmünze aus der Römerzeit in Waidbruck gefunden

LPA - Einen außergewöhnlichen und wertvollen Fund machte das Landesamt für Bodendenkmäler in diesen Tagen: Bei Notgrabungen in Waidbruck kam eine Goldmünze des römischen Kaisers Pertinax aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert zu Tage. Es handelt sich erst um den dritten Fund dieser Art in den vergangenen dreißig Jahren.

In den Grubenwänden zur Verlegung von Infrastrukturen im Zentrum von Waidbruck konnten Archäologen vor kurzem ein römerzeitliches Haus ausmachen. Das weitgehend bei den Aushubarbeiten abgetragene Gebäude bestand aus Mörtelmauern und wurde in der Kaiserzeit durch einen Brand zerstört. Es lag nicht weit von der historischen Transitroute über den Brenner entfernt.

Erwähnenswert sind unter den Funden vor allem Fragmente von Tonamphoren und mehrere Bruchstücke feinen, reich dekorierten Tafelgeschirrs aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus, das vom Gebiet nördlich der Alpen in das Gebiet südlich des Brenners importiert wurde. Neben zwei Silbermünzen wurde in den vergangenen Tagen an der Fundstelle ein besonders außergewöhnlicher Fund freigegeben: eine Goldmünze des Kaisers Pertinax. "Solche Goldmünzen sind in unserem Gebiet äußerst selten zu finden. Bisher konnten in der 30-jährigen Grabungstätigkeit unseres Amtes nur zwei weitere Exemplare entdeckt werden", erklärt Catrin Marzoli vom Landesamt für Bodendenkmäler.

Unter dem Oberkommando des Kaisers Pertinax stießen in den Jahren 171/172 nach Christus römische Legionen über die Brennerroute gegen plündernde Germanen vor. Der römischen Straße durch das Eisacktal kam als kürzeste Verbindung zum Invasionsgebiet im Nordosten der Provinz Rätien immer größere strategische Bedeutung zu. "Der Weg des römischen Hauses führte dabei wohl an dem nun entdeckten Gebäude vorbei", so Marzoli.

bch