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Meisterausbildung: Kooperationsabkommen mit dem Bundesland Tirol

Tirol und Südtirol wollen bei der Meisterausbildung enger zusammenarbeiten; dadurch wird es möglich, mehr Kurse anzubieten – zum Vorteil für alle Beteiligten.

Durch die Zusammenarbeit mit Tirol soll es künftig möglich sein, mehr Kurse für die Meisterausbildung anzubieten.

Wie Bildungslandesrat Philipp Achammer im Anschluss an die heutige (10. Mai) Sitzung der Landesregierung mitteilte, wollen Tirol und Südtirol in Zukunft bei der Meisterausbildung enger zusammenarbeiten. "Die Meisterausbildung ist die Spitze der praktischen Ausbildung", sagte Achammer.

Für einige Meisterberufe ist es in Südtirol aufgrund der zu geringen Teilnehmerzahlen nämlich nicht oder nur in großen Zeitabständen möglich, die Meisterausbildung und -prüfung anzubieten. Auch die Tiroler Wirtschaftskammer ist in diesen seltenen Berufen immer wieder gezwungen, Kurse abzusagen. Ein Kooperationsabkommen zwischen beiden Ländern soll es daher in Zukunft ermöglichen, sowohl die Teilnehmer als auch die Ressourcen zu bündeln. Dadurch würde sowohl für die Südtiroler als auch für die Tiroler Meister und Meisterinnen ein Mehrwert entstehen. Der Leiter des Prüfungsservices der Wirtschaftskammer Tirol hat dem Vorschlag bereits zugestimmt.

Die Landesregierung hat daher das Kooperationsabkommen gutgeheißen und entschieden, anhand des Meisterkurses der Bäcker die Zusammenarbeit erstmals in Form eines Pilotprojekts zu erproben. Die Kurse und Prüfungen werden in Innsbruck angeboten und sollen bereits im Herbst 2016 beginnen. Im Vorfeld findet in Südtirol eine Informationsveranstaltung dazu statt.

Sollte sich die Zusammenarbeit bewähren, ist die Wirtschaftskammer Tirol bereit, auch Südtiroler in die betroffenen Tiroler Meisterprüfungskommissionen zu berufen.

Das Abkommen ist jedenfalls darauf ausgelegt, neue Angebote zu schaffen, nicht aber die Südtiroler Meisterausbildung durch das Ausweichen von Südtiroler Meistern nach Tirol zu schwächen. Daher soll klar festgeschrieben werden, für welche Berufe das Abkommen gilt.

Für die Meister, die ihre Ausbildung aufgrund des Abkommens in Tirol absolvieren müssen, ist zudem die Schaffung einer eigenen finanziellen Unterstützung geplant, da die Kurse und Prüfungsgebühren in Österreich wesentlich höher sind. "Die Meisterausbildung kostet in Österreich zirka fünf Mal so viel wie in Südtirol", teilte Landesrat Achammer abschließend mit.

me

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Beschlüsse der Landesregierung vom 10.05.2016