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LRin Kasslatter Mur begrüßt einheitlich dreijährige Lehrausbildung

LPA - „Ich begrüße es, dass mit Bezug auf die Einführung des Rechts auf Bildung bis 18 eine einheitlich dreijährige Lehrausbildung möglich wird und dass auf diese Art und Weise hoffentlich alle Jugendlichen innerhalb des 18. Lebensjahres einen ersten Bildungsabschluss erlangen“. Mit diesen Worten reagiert Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur auf das Legislativdekret zur Reform des Arbeitsmarktes, das vor kurzem von der römischen Regierung verabschiedet wurde und auch die Regelung der Lehrlingsausbildung enthält.

„Für mich als Zuständige für das Bildungswesen“, so die Landesrätin, „ist das Ziel der Reform, dass alle Jugendlichen eine Grundausbildung absolvieren, eine ausgezeichnete Chance, das durchschnittliche Bildungsniveau der Südtiroler längerfristig anzuheben.“ Dass Bildungsreformen dies bewirken können, hatte sich bereits mit der Einführung der Einheitsmittelschule 1963 gezeigt.
Junge und auch erwachsene Menschen fragen sich immer wieder: Wofür soll ich dies oder das lernen? „Die Lehre ist ein Bildungsweg, auf dem diese Frage täglich beantwortet wird - sie zählt in Südtirol zu den beliebtesten Ausbildungsmöglichkeiten, die den Jugendlichen Zugang zu praktischem Wissen und Können eröffnet“, so Kasslatter Mur.
Mit dem neuen Legislativdekret erhält die Lehre nun drei verschiedene Formen:
Einerseits die dreijährige Grundausbildung mit Besuch der Berufsschule und anschließendem Abschluss; zum Zweiten die berufliche Spezialisierung, die jetzt auch über ein Lehrverhältnis möglich wird und zum Dritten die berufsbegleitenden Studiengänge, die ihm Rahmen eines Lehrverhältnisses mit der höheren technischen Bildung oder einer universitären Ausbildung gekoppelt werden können. Die Universität Bozen hat in dieser Hinsicht sehr schnell reagiert, indem sie in Zusammenarbeit mit dem Industriellenverband, dem Politecnico di Torino und dem Isvor-FIAT einen Lehrstudiengang für Logistik- und Produktionsingenieure eingeführt hat, der im kommenden Herbst startet.
Kasslatter Mur ist überzeugt, dass Südtirol auf sein duales Bildungssystem stolz sein könne. „Die Berufsbildung hat in ihrem Mehrjahresplan schon vor einem Jahr die Aktualisierung des dualen Systems in der Leitlinie II vorgesehen. Ein Schritt in diese Richtung war beispielsweise die Einführung der 3. Klasse für die Ausbildung der Verkaufs-Lehrlinge, die bisher nur zwei Jahre Berufsschule absolvieren konnten. Allerdings hat es einige Zeit gedauert, bis sich die Sozialpartner in dieser Frage auf den neuen Vertrag einigen konnten“, erläutert die Landesrätin.
In Bezug auf die Bildungsstandards, die laut Dekret einzuhalten sind, habe die deutsche und ladinische Berufsbildung ihre Lehrpläne bereits sehr vorbildlich überarbeitet. Dies gelte sowohl für den Sprachenunterricht (Muttersprache, Zweitsprache, Englisch), als auch für Informatik. „Für die Zukunft dürfte die Berufsbildung damit gut gerüstet sein, wenn die Sozialpartner mit uns an einem Strang ziehen. Die rasche Modernisierung der Lehrlingsausbildung muss für alle Beteiligten – Arbeitgeber, Gewerkschaften und Berufsschulen – ein vorrangiges Ziel sein, im Interesse der Jugend und der gesamten Wirtschaft“, so Kasslatter Mur abschließend.

SAN