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Ausstellung "modell(e) südtirol" in "Archimod" eröffnet

Archimod ist ein neuer Ausstellungsort für innovative Architektur in Bozen. Landesrat Tommasini hat dort heute die Ausstellung "modell(e) südtirol" eröffnet.

Das Gebäude von archimod in der Bozner Giottostraße 13 (Foto: LPA/M.Diquirico)

Am heutigen Mittwoch (15. Juni) fand die Vorstellung der neuen Ausstellungsräume "Archimod" und die Eröffnung der Ausstellung "modell(e) südtirol" statt. Anwesend waren Verantwortliche, Planer, Vertreter der lokalen Architekturszene und zahlreiche Gäste.

"Die Südtiroler Landesverwaltung war und ist davon überzeugt, dass die zeitgenössische Architektur einen wichtigen Aspekt der Kultur darstellt", erklärte Landesrat Christian Tommasini. "Dank der durchgeführten Planungswettbewerbe sind innovative und qualitativ hochwertige Bauvorhaben entstanden, die als Vorbilder wirken und in vielen Teilen des Landes zu prägenden Elementen des Landschaftsbildes geworden sind."

Diesem Reichtum, der von vielen Seiten Anerkennung erfahren hat, ist nun eine Ausstellung gewidmet, die sich in erster Linie an ein Fachpublikum und Studenten, aber auch an Architekturinteressierte richtet. Dabei wird gezeigt, dass die Architektur ein integraler Bestandteil des Territoriums, aber auch der Kultur der Menschen ist.

Der Direktor des Ressorts für öffentliche Bauten des Landes, Paolo Montagner, wies darauf hin, dass Südtirol vor etwa 25 Jahren begonnen hat, eigene architektonische Wege zu beschreiten und jetzt als Modell dasteht, das auf nationaler wie internationaler Ebene Aufmerksamkeit erweckt. In diesem Zeitraum seien in Südtirol – wie in kaum einer anderen Gegend in Europa – umfangreiche Arbeiten durchgeführt worden, die das Land verändert hätten ohne sich auf Einzelmaßnahmen zu beschränken. Entstanden seien dabei qualitätsvolle aber zugleich auch experimentelle Großbauten.

Diese Architektur konnte sich auch aufgrund der lokalen Architekten entfalten, die im Lauf der letzten drei Jahrzehnte dank der öffentlichen Bauaufträge eine innovative Architektur vorangebracht haben. Der daraus resultierenden Bauweise ist es gelungen, sich neben der traditionellen Formensprache zu behaupten.

Hier nun einige Eckdaten zu den realisierten Vorhaben: 567 landeseigene Gebäude, 5 Millionen Kubikmeter gebaute Kubatur, 1.385 ausgeschriebene Arbeiten (durchschnittlich ca. 55 pro Jahr), 44 Planungswettbewerbe im Hochbau, 365 realisierte oder umgebaute Schulen, 1.920 Betten in Sanitätseinrichtungen, 115 realisierte oder umgebaute Museen, 2,5 Milliarden Euro an Bausummen im Tiefbau von 1990 bis heute (durchschnittlich ca. 100 Millionen im Jahr), 1.662 realisierte Brücken, 13.347 Sozialwohnungen, 375 Millionen Euro getätigte Ausgaben für die Realisierung der bestehende Wohneinheiten (ca. 15 Millionen pro Jahr), 21 Millionen Euro Ausgaben pro Jahr für die Instandhaltung.

Für Antonio Lampis, Direktor der Abteilung Italienische Kultur des Landes, stellt "Archimod" ein gelungenes Beispiel für die Aufwertung und Neuverwendung eines aufgelassenen Geländes dar. Die Abteilung Hochbau und technischer Dienst hat in der Bozner Industriezone ein altes Industriegebäude einer neuen Zweckbestimmung zugeführt. Es handelt sich nicht um ein einfaches Archiv, sondern um einen "Urban Space" (einen "urbanen Ort") und zugleich um einen besonderen Ausstellungsort für Plastiken, Folien, Fotografien und Projekte von qualitativ wertvollen Bauwerken, die in Südtirol seit den 70er-Jahren bis in die Gegenwart realisiert wurden. Zugleich ist es eine "Ideenschmiede" und Drehscheibe der Forschung auf dem Gebiet der Architektur.

Über den sozialen Wohnbau sprach schließlich Gianfranco Minotti, Direktor der Abteilung Technische Dienste im Wohnbauinstitut, bei der Eröffnung der Ausstellung.  

Die von den beiden Architekten des Landes Andrea Sega und Paolo Bellenzier kuratierte Ausstellung "modell(e) südtirol" stellt anhand von Planungsmodellen vor, wie in den letzten drei Jahrzehnten die Umgestaltung des Südtiroler Landschaftsbildes durch die öffentlichen Bauten erfolgt ist. Voraussetzung dafür war die Durchführung von Planungswettbewerben.

Wie Kurator Paolo Bellenzier erklärte, beträgt die Ausstellungsfläche ca. 250 Quadratmeter und ist im sechsten Stock des Gebäudes untergebracht. Die Wände und die Decke sind in verschiedenen Schwarztönen bemalt; eine Fensterwand sorgt dafür, dass viel natürliches Licht in die Räumlichkeiten dringen kann.

Die Ausstellung "modell(e) südtirol" in Archimod, Giottostraße 13 in der Bozner Industriezone, kann noch bis zum 15. Oktober 2016 unter Voranmeldung besichtigt werden (Anfragen können an folgende E-Mail-Adresse gerichtet werden: abteilung.hochbau@provinz.bz.it). Nach dem Ende der Ausstellung können die Räumlichkeiten für themenbezogene Veranstaltungen angemietet werden – Anfragen dafür sind ebenfalls an die E-Mail-Adresse abteilung.hochbau@provinz.bz.it zu richten.

Weitere Informationen finden sich auf der Website: http://www.provinz.bz.it/kunst-kultur/archimod

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Bilder Eröffnung Archimod
 
Interview Christian Tommasini de
 
Interview Paolo Montagner de (1+2)
Interview Paolo Bellenzier de
Intervista Claudio Lucchin it
File MP3 - nur Audio
Tommasini-Montagner-Bellenzier-Lucchin)

 

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Ausstellung und neuer Ausstellungsort für innovative Architektur