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Schuljahr 2015/16: Landesräte ziehen Bilanz

Die drei Schullandesräte hielten gemeinsam Rückschau auf das Schuljahr 2015/16 – 3.900 Mittelschüler und 2.800 Maturanten an den deutschen Schulen

Die Bildungslandesräte und Schulamtsleiter stellten heute die offiziellen Daten zum Schuljahr 2015/2016 vor. Foto: LPA/Ingo Dejaco

Die Schullandesräte Philipp Achammer, Christian Tommasini und Florian Mussner sowie die drei Schulamtsleiter Peter Höllrigl, Nicoletta Minnei und Roland Verra haben heute (15. Juli) die Daten zum Schuljahr 2015/2016 vorgestellt.

"Das Bildungssystem hat die Aufgabe, durch Qualifikation Perspektiven zu schaffen. Dies ist die Voraussetzung, damit junge Menschen ihre Zukunft eigenständig planen können", sagte Landesrat Philipp Achammer einleitend und bedankte sich insbesondere bei den Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeitern: "Hinter den Daten, die heute vorgestellt werden, steht das Bemühen der Pädagoginnen und Pädagogen, die während des ganzen Schuljahres mit viel Engagement in den Schulklassen und Kindergärten gearbeitet haben."

Bei den staatlichen Abschlussprüfungen der Mittelschulen mit deutscher Unterrichtssprache hat sich der Prozentsatz der Schüler, welche die Abschlussprüfung bestanden haben, im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht erhöht und liegt nun bei 98,82 Prozent (98,61 % im Schuljahr 2014/2015 und 98,46 % im Schuljahr 2013/2014). Nicht zur Prüfung zugelassen wurden 1,13 Prozent, was geringfügig unter dem Prozentsatz der Vorjahre liegt (1,39 % im Schuljahr 2014/2015 und 1,40 % im Schuljahr 2013/2014). Insgesamt 3.922 Schüler haben die Abschlussprüfung bestanden (4.113 waren es noch im Schuljahr 2014/15).

Bei den staatlichen Abschlussprüfungen der Oberschulen (Matura) mit deutscher Unterrichtssprache liegt der Prozentsatz der Kandidaten, die nicht zur Abschlussprüfung zugelassen wurde mit 1,75 Prozent etwas höher als im Schuljahr 2014/15 (1,69 %), aber unter dem Wert aus dem Schuljahr 2013/14 (2,04 %). Insgesamt haben 2.795 (97,86 %) die Prüfung bestanden (2.733 Schüler bzw. 98,03 % waren es im Schuljahr 2014/15).

Zum zweiten Mal haben auch an den deutschen Berufs- und Fachschulen maturaführende Lehrgänge stattgefunden. Daran haben insgesamt 377 Kandidaten teilgenommen (im Vorjahr waren es 334 Schüler). Zur Prüfung nicht zugelassen wurden 12 Kandidaten (3,18 %). Bestanden haben die Abschlussprüfung 359 Kandidaten bzw. 95,23 Prozent (im Vorjahr waren es 317 Kandidaten bzw. 94,91 %). Erstmals haben auch an den italienischen Berufsschulen 19 Schülerinnen und Schüler den maturaführenden Lehrgang absolviert.

Landesrat Achammer wies im Rahmen der Pressekonferenz insbesondere auf drei Maßnahmen hin, die im Laufe des zu Ende gegangenen Schuljahres von besonderer Bedeutung waren: Zum einen war dies das Maßnahmenpaket zur Vorbeugung des Schulabbruchs, welches auf Prävention, Intervention und Time-out-Lernen setzt, damit möglichst alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ihren Bedürfnissen in die Lage versetzt werden, einen Abschluss zu erlangen. Als zweite Maßnahme nannte er die Anpassung des Lehrlingsgesetzes, wodurch ab dem Schuljahr 2017/18 auch die Matura über die Lehre eingeführt wird. Und als dritter Punkt führte er die individuelle Förderung der Schüler an, die mit der Umsetzung des staatlichen Bildungsgesetzes gestärkt wurde und zu mehr Sicherheit auch für die Schulen beitragen soll. "Niemand darf auf dem Bildungsweg zurückbleiben", betonte Achammer abschließend und wies insbesondere darauf hin, dass die statistischen Daten nicht dazu verwendet werden dürften, um Rückschlüsse auf die Leistungsbereitschaft insgesamt zu ziehen.

Der italienische Bildungslandesrat Christian Tommasini erklärte, dass das Ziel der Bildung nicht in erster Linie in der Aneignung von möglichst viel Wissen besteht, sondern darin, den Menschen die Kompetenzen zu geben, Informationen zu verstehen. Dieser Ansatz ziehe sich laut Tommasini auch wie ein roter Faden durch das neue Bildungsgesetz. Als besonderes Merkmal der italienischen Schule nannte er die Förderung der Mehrsprachigkeit. "In den letzten Jahren hat sich viel in der Einstellung der Familien und Schulverantwortlichen geändert", berichtete Tommasini, "Mehrsprachigkeit wird nicht mehr als Pflicht oder als Voraussetzung für die Arbeit angesehen, sondern ist zu einem Teil des Sich-beheimatet-Fühlens geworden."

Auf die wichtige Aufgabe der Schule für die Bewahrung der ladinischen Identität wies Landesrat Florian Mussner hin und unterstrich, dass Mehrsprachigkeit, Ladinischunterricht, aber auch der enge Kontakt mit den Eltern prägende Elemente des ladinischen Schulsystems seien. Ebenso lobte er die gute Zusammenarbeit mit den anderen Schulsystemen des Landes und führte an, dass Medien in ladinischer Sprache auch in zahlreichen Bibliotheken außerhalb der ladinischen Gebiete zu finden sind. Im Zusammenhang mit den jüngsten Terrorattacken in Frankreich sagte er: "In Zukunft wird der Demokratiepädagogik eine noch bedeutendere Rolle zukommen."

Schulamtsleiter Peter Höllrigl stellte schließlich fest, dass die diesjährigen Zahlen sich nicht merklich von jenen der vergangenen Jahre unterscheiden. "Das Besondere dieses Schuljahres war der gute tägliche Unterricht und die pädagogische Arbeit in den Kindergärten", meinte der Schulamtsleiter.

 

Downloads:


Pressekonferenz vom 13. Juli:
https://we.tl/1KoVXGPCIk

Interview mit LR Philipp Achammer:
https://we.tl/zmbzSem3GM

Interview mit LR Christian Tommasini:
https://we.tl/2Xsvyl4iYB

Interview mit Florian Mussner:
https://we.tl/i5CP9xSU0g

Interview mit Schulamtsleiter Peter Höllrigl:
https://we.tl/2c7c1xjbQ8

Interview mit Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei (italienisch):
https://we.tl/sfSaYRSjd6

Interview mit Schulamtsleiter Roland Verra:
https://we.tl/ZhwiWj6gXV


Audiodateien (Achammer - Tommasini - Mussner - Verra - Minnei - Höllrigl):
https://we.tl/oObTBCdtWO

 

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Bildergalerie

Bilanz des Schuljahrs 2015/16

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