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Neue Möglichkeiten der Berufsausbildung für Angehörige der Streitkräfte

LPA - Neue Möglicheiten zur Eingliederung von ehemaligen Angehörigen der italienischen Streitkräfte in die Arbeitswelt wird es ab dem Jahr 2005 geben. Ein entsprechendes Vereinbarungsprotokoll haben die beiden Bildungslandesrätinnen Sabina Kasslatter Mur und Luisa Gnecchi am heutigen Mittwochvormittag unterzeichnet. Für die Streitkräfte unterzeichnete der Kommandant des Militärdistriktes Trentino-Südtirol, Carlo Frigo, das Protokoll.

Bei der Unterzeichnung des Protokolls im Palais Widmann in Bozen waren auch Vertreter des Verteidigungsministeriums und der Landesabteilungen für Arbeit und Berufsbildung anwesend. Die Vereinbarung sieht zum ersten die Zusammenarbeit von Militär und den Landesabteilungen bei der Eingliederung von Aussteigern aus dem freiwilligen Militärdienst in die Arbeitswelt vor.

Sie sollen die Möglichkeit erhalten, im Laufe ihres freiwilligen Wehrdienstes sechs Monate lang Kurse zur Berufsausbildung und -orientierung zu besuchen. Organisiert werden die Kurse von den beiden Berufsbildungsabteilungen des Landes, finanziert werden sie vom Militär. "Wenn diese jungen Menschen am Ende des freiwilligen Dienstes die notwendige Aufnahmeprüfung für den dauerhaften Wehrdienst nicht bestehen oder doch einen anderen Beruf ausüben möchten, stehen sie oft vor einem Dilemma: Sie verfügen über keine Berufsausbildung und können so nur schwer in die Arbeitswelt eingegliedert werden", erklärte Landesrätin Luisa Gnecchi. Mit dem Besuch solcher Kurse seien eine Beschreibung der Fähigkeiten der betreffenden Person  und die Eingliederung in die Arbeitswelt wesentlich leichter möglich, so Gnecchi. Beim Finden einer geeigneten Arbeitsstelle soll die Landesabteilung für Arbeit behilflich sein.

"Es ist besonders wichtig, auch diesen Aussteigern aus dem freiwilligen Militärdienst die Möglichkeit einer Berufsausbildung zu gewährleisten", betonte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Unterzeichnung. Weiters sprach Kasslatter Mur auch die kostenlosen Kurse im Rahmen des Projektes "Euroformazione Difesa" an, die alljährlich für junge Wehrdienstleistende angeboten werden. "Hierbei handelt es sich um Kurse in den Bereichen Fremdsprachen, PC und Jungeunternehmertum. Bei den deutschsprachigen Südtirolern haben diese Kurse, die während des Wehrdienstes besucht werden können, leider wenig Anklang gefunden", betonte Kasslatter Mur. In Südtirol werden diese Kurse über den Europäischen Sozialfonds finanziert.

Der Kommandant des Militärdistriktes Trentino-Südtirol, Carlo Frigo, bedankte sich bei den Landesrätinnen und den anderen Vertretern des Landes für die reibungslose Zusammenarbeit. Die Unterzeichnung der Vereinbarung sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. "Nun gilt es, alle Details zu klären, damit wir wie geplant im Jahr 2005 mit der Durchführung der sechsmonatigen Kurse beginnen können", so Frigo.

bch