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LRin Kasslatter Mur bei Tagung der Zweitsprachenlehrer der Grund- und Mittelschulen

LPA - Mit einer pädagogischen Tagung haben rund 350 Zweitsprachenlehrer an den deutschsprachigen Grund- und Mittelschulen des Landes am heutigen Donnerstagvormittag im BIC-Zentrum in Bozen das Schuljahr 2003/2004 in Angriff genommen. Grußworte an die Lehrerinnen und Lehrer richtete unter anderem auch Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur. Sie stellte unter anderem das Maßnahmenpaket zum Sprachenerwerb vor, das die Landesregierung vor wenigen Wochen genehmigt hat.

Organisiert wurde die Tagung vom deutschsprachigen Pädagogischen Institut. Heute standen mehrere Referate zu verschiedenen pädagogischen und didaktischen Erfahrungen auf dem Programm, außerdem wurden Materialien und Unterlagen für den Unterricht vorgestellt. Am morgigen Freitag werden die Lehrpersonen in den einzelnen Bezirken des Landes über den mündlichen Unterricht diskutieren und Materialien für den Unterricht begutachten.

"Mit dem bevorstehenden Schuljahr verfügt die deutsche Schule in Südtirol erstmals in ihrer Geschichte über Lehrmittel für den Zweitsprachenunterricht für alle Klassen. Die Lehrbücher und Unterlagen, die uns für den Zweitsprachenunterricht zur Verfügung stehen, haben auch in Österreich, Bayern, Graubünden und anderen Ländern bereits viel Anerkennung gefunden", berichtete Landesrätin Sabina Kasslatter Mur den Lehrpersonen. Das Pädagogische Institut habe mit der Unterstützung von vielen Lehrerinnen und Lehrern zusätzlich zu den Lehrmitteln zahlreiche Unterrichtsmaterialien ausarbeiten lassen. Nun liege es an den Lehrpersonen selbst, diese im Unterricht auch sinnvoll anzuwenden, so Kasslatter Mur.

Ausführlich stellte die Landesrätin den Zweitsprachenlehrern auch das umfangreiche Maßnahmenpaket zum Sprachenerwerb vor, das die Landesregierung vor wenigen Wochen genehmigt hat. Vor allem ging sie dabei auf jene Maßnahmen ein, die den Unterricht in der Zweitsprache betreffen. So sollten in Zukunft vor allem Junglehrer, die von außerhalb Südtirols kommen, noch besser betreut und in die lokalen Gegebenheiten eingeführt werden. Vorgesehen seien auch Austauschprojekte zwischen Klassen beider Sprachgruppen. "Besonders wichtig sind uns die Mindeststandards der Kenntnis der Zweitsprache, die das Deutsche Landesschulamt für alle drei Schulstufen entwickeln wird. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Kinder und Jugendliche kontinuierlich an die Zweitsprache herangeführt werden und diese morgen noch besser beherrschen", erklärte Kasslatter Mur. Die Einführung des mündlichen Italienischunterrichtes in der ersten Klasse Grundschule sei ebenfalls ein wichtiger und notwendiger Schritt in diese Richtung. Es handle sich dabei aber nur um eine von vielen Maßnahmen, die notwendig seien, um die Kenntnisse der Zweitsprache weiter zu verbessern.

Nun komme es ganz besonders darauf an, wie diese Neuerungen in der Praxis umgesetzt werden. "Damit wir nachweisen können, dass die Einführung des Italienischunterrichtes in der ersten Grundschulklasse eine richtige Entscheidung war, bedarf es des Einsatzes und der Mitarbeit der Zweitsprachenlehrer. Sie sind nun die Hauptakteure", betonte Kasslatter Mur und sicherte den Lehrpersonen jedwede mögliche Unterstützung von Seiten des Landes zu. Weiters werde sie sich dafür einsetzen, dass der Zweitsprachenunterricht auch Bestandteil der universitären Ausbildung der Lehrkräfte wird. "Der Unterricht in der zweiten Sprache setzt auch bei den Lehrpersonen bestimmte pädagogische Kenntnisse voraus. Auf diese Herausforderung müssen die Lehrpersonen bereits währends ihres Studiums vorbereitet werden", so Kasslatter Mur.

bch