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„Trienala Ladina – High Five“ verbindet die ladinischen Gebiete
Kunst von sechs ladinischen Künstlern ist nun im Museum Ladin zu sehen. Die Ausstellung „Trienala Ladina – High Five“ wurde am 9. September eröffnet.
Große Themen, wie die Flüchtlingswelle, die Menschenrechte und die Globalisierung, aber auch die Grundsatzfrage nach der Darstellbarkeit des Realen durch Kunst, die durch Kleidung ausgedrückte kulturelle und soziale Identität oder die ladinische Sprache und die Codes der Street-Art kommen in den Werken der sechs Künstler zum Ausdruck, die nun im Museum Ladin auf Schloss Thurn zu sehen sind. Eines ist jedoch allen sechs Künstlern gemeinsam: sie sind von der regionalen Identität des ladinischen Raums geprägt. Die fünfte Ausgabe des Kunstwettbewerbs „Trienala Ladina“ für Kunstschaffende zwischen 26 und 45 Jahren mit Bezug zur ladinischen Kultur wurde im Frühjahr unter dem Motto „High Five“ ausgeschrieben. Insgesamt 44 Kunstschaffende hatten daran teilgenommen. Die Werke der sechs Sieger Hubert Kostner, Gabriele Grones, Nessi (Vanessa Layher), Notta Caflisch, Simon Perathoner und Andreas Senoner sind nun bei einer Schau im Museum Ladin zu sehen, die am 9. September eröffnet wurde.
„Zum einen bietet die Trienala Ladina für ladinische Künstler eine Bühne, ihre Werke bekannt zu machen und zum anderen trägt sie dazu bei, den Menschen in den ladinischen Tälern zeitgenössische Kunst näher zu bringen“, betonte der Ressortdirektor für Denkmalpflege, Museen, Verkehrsnetz und Mobilität Valentino Pagani bei der Eröffnung. Außerdem vereine die Ausstellung Kultur der verschiedenen ladinischen Gebiete Gadertal, Gröden, Fassatal, Buchenstein und Ampezzo, so Pagani. Die Förderung der ladinischen Kultur genieße im Ressort von Landesrat Florian Mussner stets Priorität und große Unterstützung, vor allem, weil es darum gehe, dieses besondere immaterielle Kulturgut der ladinischen Minderheit zu schützen, unterstrich Pagani.
Die Trienala Ladina sei nicht nur eine einfache Kunstausstellung, sondern vielmehr ein Zeitzeugnis der ladinischen Kultur, sagte der ladinische Kammerabgeordnete Daniel Alfreider.
Karin Pernegger, Ausstellungskuratorin und künstlerische Leiterin des Kunstraum Innsbruck beschrieb die Arbeit der international besetzten Jury bei der Auswahl der Siegerobjekte aus den insgesamt 44 eingereichten Werken.
Die ausstellenden Künstler sind allesamt von der regionalen Identität des ladinischen Raums geprägt. Unterschiedlich sind jedoch die Zugänge und Perspektiven, mit denen sie das Thema ihrer Identität beleuchten. Was dabei herauskommt, sind etwa ein aus Kleidern genähtes Flüchtlingszelt, hyperrealistische Aquarienbilder, ein Experiment mit dem Kinderspiel „Stille Post“, auf die Außenwand des Museums angebrachte Formen und Figuren, eine originelle, komplexe Übersetzung eines Bildcodes und ein daraus resultierendes, ganz besonderes Schachbrett oder etwa eine mit Kleidern und Federn geschmückte Holzskulptur, die das Thema der Metamorphose darstellt.
Das Motto der Trienala „High Five“ bezieht sich nicht nut auf den amerikanische Grußgeste oder feiert die fünfte Ausgabe der Trienala, sondern steht auch für den kulturellen Raum mit seinen hoch aufragenden Gebirgszügen und den fünf weitläufigen Tälern. Deshalb zitiert das Ausstellungsdesign die klassischen Muster der traditionellen Trachten der Täler, wie das Muster der Gadertaler Tracht das Erscheinungsbild der Trienala schmückt. So wird der Stoff, der traditionell in der Tracht die Täler verbindet, bewusst zu einem Gestaltungselement der Ausstellung. Die fünfte Trienala Ladina zeigt also, aus welchem Stoff die junge Generation der Künstler gewebt ist, indem diese ihre Gegenwart abbilden und kritisch reflektieren.
Die Kunstausstellung „Trienala Ladina – High Five“ ist noch bis Juni 2017 im Museum Ladin, Torstraße 65, in St. Martin in Thurn zu sehen. Der Eintritt ist frei.
SAN