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Südtirol-Thüringen: Kooperationsvereinbarung soll überarbeitet werden

Landesrat Philipp Achammer traf sich gestern mit der Thüringer Ministerin Birgit Klaubert. Im Gespräch ging es unter anderem um Schule und Inklusion.

Die Thüringer Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, Birgit Klaubert (l.) und Landesrat Philipp Achammer. Foto: LPA

Die Thüringer Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, Birgit Klaubert, hält sich derzeit zu einem Besuch in Südtirol auf, um sich über das Südtiroler Bildungssystem zu erkundigen. Hintergrund für die Informationsreise ist die Absicht der Thüringer Landesregierung, das Thüringer Schulgesetz zu novellieren. Am gestrigen Nachmittag (21. September) traf sich die Ministerin mit Bildungslandesrat Philipp Achammer zu einer Aussprache.

"Es freut mich, dass politische Vertreter aus dem In- und Ausland immer wieder Interesse am Südtiroler Schulsystem zeigen", erklärt Landesrat Achammer, "das persönliche Gespräch und der Erfahrungsaustausch sind jedes Mal für beide Seiten eine Bereicherung. In besonderer Weise wird das inklusive Schulmodell in Deutschland diskutiert, welches einen enormen Wert für unsere Schullandschaft darstellt." So nahm auch im Gespräch mit Ministerin Klaubert das Thema der Inklusion einen breiten Raum ein. Hierzu konnte Landesrat Achammer der Ministerin wichtige Impulse mit auf den Weg geben, die sie im neuen Thüringer Schulgesetz berücksichtigen will. Der Umgang mit Vielfalt und Heterogenität und insbesondere die Südtiroler Erfahrungen mit der Sprachvermittlung in einer mehrsprachigen Gesellschaft waren ebenfalls Gegenstand der Unterredung. "Daneben stand aber auch unser System der Schulsprengel im Mittelpunkt des Gesprächs", berichtet Landesrat Achammer.

Ein weiterer Schwerpunkt der Aussprache war die seit 2008 bestehende Kooperationsvereinbarung zwischen Thüringen und Südtirol. Dieses Abkommen stellt die Grundlage dafür dar, dass sich Südtirol an den Lernstandserhebungen VERA beteiligen kann. Dank der bestehenden Kontakte hat sich aber etwa auch Thüringen an der Eurac-Studie "Bildungssprache im Vergleich" beteiligt, bei der argumentative Texte von 18-Jährigen in Südtirol, Tirol und Thüringen untersucht und miteinander verglichen wurden. Ein weiteres Beispiel für die Zusammenarbeit beider Länder ist das Comenius-Regio-Projekt zwischen dem Deutschen Schulamt – Schulverbund Pustertal und dem Staatlichen Schulamt Gera. Landesrat Achammer und Ministerin Klaubert stimmten darin überein, dass die Vereinbarung in einigen Punkten überarbeitet werden soll, um die Kontakte zwischen beiden Ländern zu intensivieren. Beide sprachen sich dafür aus, insbesondere den Schüler- und Lehreraustausch zu fördern. "Gerade der Kontakt zwischen jungen Menschen ist sehr wichtig", betont Landesrat Achammer, "das Kennenlernen einer anderen Realität gelingt nirgendwo besser als in der Schule. Eine solche Erfahrung vermittelt einen direkten Einblick in die Lebenswelt der Menschen vor Ort."

Anschließend stattete die Ministerin noch der Fachstelle für Inklusion und Gesundheitsförderung einen Besuch ab und traf sich unter anderem mit dem Direktor des Bereichs Innovation und Beratung, Rudolf Meraner. Bereits am Vormittag stand ein Treffen zwischen der Ministerin und Schulamtsleiter Peter Höllrigl auf dem Programm.

me

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