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Schulamtsleiter Verra stellt ladinisches Bildungsmodell in Udine vor

Das ladinische Bildungsmodell als Praxisbeispiel stand vor kurzem im Fokus einer Schultagung zur praktizierten Mehrsprachendidaktik im Kanaltal (Udine).

Schulamtsleiter Roland Verra (l.) bei der Vorstellung in Malborghetto

Auf Einladung der Kulturvereinigungen der deutschsprachigen und der slowenischsprachigen Minderheiten im Kanaltal (Provinz Udine) stellte der ladinische Schulamtsleiter Roland Verra bei einer Tagung mit dem Titel "Der Wunsch nach zwei- und dreisprachiger Bildung in der Provinz Udine" in Malborghetto am 4. November die Besonderheiten des ladinischen Bildungsmodells vor.

"Ein besonders Augenmerk galt dabei der praktizierten Mehrsprachigkeit an den ladinischen Schulen und Kindergärten, die für ein mehrsprachiges Gebiet wie das Kanaltal interessante didaktische Ansätze aufweisen kann", so Schulamtsleiter Roland Verra. Ein ausgeglichenes Mehrsprachenmodell sei dabei die Basis für eine tolerante und positive Öffnung zur Interaktion der verschiedenen Sprachen in der lokalen Gemeinschaft, so Verra. "Anhand mehrer Beispiele aus der erzieherischen Praxis in den ladinischen Ortschaften konnten wir aufzeigen, wie eine Minderheitensprache im Unterricht aktiv verwendet werden kann, ohne dass die Schüler den Zugang zum kulturellen Reichtum der Mehrsprachigkeit vernachlässigen", erklärt der Schulamtsleiter.

Die Einladung kam zustande, nachdem eine Delegation der Slowenen in Friaul-Julisch-Venetien die Südtiroler Bildungssysteme und dabei auch das Ladinische Schulamt in Bozen besucht hatten. Anlässlich der Tagung in Malborghetto wurden verschiedene schulische Erfahrungen in Kärnten, Fraiul und Südtirol vorgestellt, wobei Luis Thomas Prader die deutschsprachige Schule in Südtirol vorstellte.

Die langjährigen Erfahrungen und die innovativen Ansätze der ladinischen Schulen und Kindergärten im Bereich der Mehrsprachigkeit wurden mit großem Interesse aufgenommen. In diesem Zusammenhang wurde von mehreren Experten auch die Vorbildfunktion der Mehrsprachendidaktik der ladinischen Ortschaften für andere Minderheiten unterstrichen, wie zum Beispiel vom Schulinspektor für die slowenische Minderheit in Kärnten, Michael Vrbinc. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Minderheiten in den benachbarten Ländern soll in Zukunft weiter intensiviert werden, wie anlässlich der Tagung betont wurde.

LPA

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