Aktuelles

Innovative Kulturträger im Vergleich – eine Tagung im Trevi-Zentrum

Um die Zusammenarbeit zwischen Freiwilligen und Profis zur Schaffung einer inklusiven Gesellschaft ging es heute bei einer Tagung mit Landesrat Tommasini.

Landesrat Christian Tommasini wies bei der Eröffnung der Tagung darauf hin, dass man die Angst mit den Waffen der Kultur und der Bildung bekämpfen müsse. Foto: LPA/M. Diquirico

Die Veranstaltung in italienischer Sprache mit dem Titel "Cultura, volontariato e innovazione al centro" (Kultur, Ehrenamt und Innovation im Fokus) befasste sich heute, 21. Dezember, im Kulturzentrum Trevi in Bozen mit den Herausforderungen, die in den kommenden Jahren auf die Kulturarbeit – und somit auf die Vereine und Freiwilligen – zukommen. Auf dem Programm standen Workshops, Vorträte, Runde Tische und persönliche Gespräche. Zu Gast waren Experten aus ganz Italien.

Die Tagung diente dem Austausch zwischen Akteuren der kulturellen Innovation auf lokaler und nationaler Ebene. Organisiert wurde die Veranstaltung vom kürzlich gegründeten "Centro Servizi Cultura e Volontariato di Bolzano" CSCV (Zentrum für Kulturdienste und Freiwilligentätigkeit von Bozen) mit Unterstützung durch das Amt für Jugendarbeit der Landesabteilung für Italienischen Kultur.

Die Kulturarbeit und kreative Tätigkeiten, an denen Unternehmen, die öffentliche Verwaltung und Non-Profit-Organisationen beteiligt sind, erwirtschaften in der Region Trentino-Südtirol einen Mehrwert von insgesamt 936,4 Millionen Euro und bieten 33.800 Personen eine Beschäftigung (laut Bericht für das Jahr 2016 von "Io sono Cultura" der Stiftung Symbola). Die Region nimmt damit den zweiten Platz bei der Verbesserung des quotenmäßigen Anteils an der Beschäftigung (0,44 %) ein und verfehlt nur knapp einen Podestplatz beim Anteil an der Wirtschaftleistung (0,31 %). Hauptakteure in diesem Zusammenhang sind die Kulturvereine, Genossenschaften, die vielen Freiwilligen und Bürger, die Tag für Tag dutzende von Initiativen ermöglichen und somit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und das Kulturleben leisten. Aber auch die Körperschaften, die sie dabei unterstützen, sind ein wesentlicher Bestandteil dieses Systems.

Der Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für italienische Kultur, Christian Tommasini, merkte bei der Eröffnung der heutigen Tagung an, dass es notwendig ist, die kulturellen Tätigkeiten zu unterstützen. Mit dem Hinweis auf das Attentat, das vor wenigen Tagen Berlin erschüttert hat, betonte er, dass man sich weder dem Gefühl der Angst noch der Sorge um die Zukunft hingeben dürfe. Stattdessen gelte es, die Angst mit den Waffen der Kultur und der Bildung zu bekämpfen und damit Beziehungen zwischen den Menschen aufzubauen sowie den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Der CSCV wird vom Land unterstützt und dient als Bezugspunkt und Multiplikator, um das Netzwerk der Partizipation auszuweiten. In verschiedenen Bereichen begleitet diese Organisation die Freiwilligen und hauptamtlich Tätigen, welche sich in der Kulturarbeit engagieren, und erleichtert damit deren Teilhabe am Aufbau einer Gesellschaft, die von Inklusion und Zusammenhalt geprägt ist. Landesrat Tommasini stellte fest, dass es neben der Arbeit der vielen Freiwilligen auch die Tätigkeit von Profis braucht, die als Partner der Vereine ein Netzwerk aufbauen und somit die aktive Beteiligung erleichtern.

Am Vormittag standen unter anderem mehrere Workshops auf dem Programm, die sich mit der Kommunikation und der Suche nach neuen Freiwilligen befassten. Ebenso fanden Gespräche zu verschiedenen Thema wie der Bewertung von Kompetenzen und dem Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten auf dem Programm. Am Nachmittag ging es dann um Themen wie Best-practice-Beispiele, die Reform des Dienstleistungsbereichs oder die Zukunft der kulturellen Innovation. Gäste waren unter anderem Valeria Dinamo, Project Manager von Hangar (Turin); Gianfranco Marocchi von Idee in Rete; Daniele Catellani, Vorsitzender von Arci Reggio Emilia; Consuelo de Gara, Kuratorin der Stiftung Zoé aus Vicenza; Andreas Fernandez vom Non Profit Network - CSV Trentino.

Landesrat Tommasini wird am späten Nachmittag zusammen mit dem Direktor der Landesabteilung für Italienische Kultur, Antonio Lampis, auch am Runden Tisch zur Zukunft der Innovation im Kulturbereich teilnehmen, der von 17.30 bis 19 Uhr stattfindet. Anwesend sein werden auch Valeria Dinamo, Project Manager von Hangar Turin; Sergio Bonagura, Direktor von ARCI Ragazzi; Cristina Larcher, Forsitzender von Cooperativa Pratica und Lucio Lucchin, Vorsitzender der Stiftung UPAD. Dies stellt zugleich den Startpunkt der Tätigkeit des "Centro Servizi Cultura e Volontariato di Bolzano" CSCV dar, das als Knotenpunkt und Plattform für alle Vereine und Genossenschaft dient, die in Südtirol im Bereich der Kultur-, Jugend- und Freiwilligenarbeit tätig sind.

me

Bildergalerie