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Namhafte Referenten bei Euregio-Atelier auf Schloss Tirol
Das Euregio-Atelier auf Schloss Tirol ist heute und morgen Ideenwerkstatt und Diskussionsrahmen für Europathemen.
Das Euregio-Atelier wurde heute Nachmittag (21. April) auf Schloss Tirol eröffnet. Die wissenschaftliche Tagung unter der Schirmherrschaft der Europaregion widmet sich den Herausforderungen Europas und der europäischen Regionen in Bezug auf die multiplen Identitäten. Sie findet am morgigen Samstag ihre Fortsetzung und ist für interessierte Bürger zugänglich.
An den Gesprächen nehmen unter anderen die Wissenschaftler Roland Benedikter, Giuseppe Zorzi, Günther Rautz, Paolo Zanenga, Eva Lichentenberger und Rainer Weißengruber teil.
„Das Euregio-Atelier will einen neuen europäischen Geist heraufbeschwören“, unterstrich EVTZ-Generalsekretärin Valentina Piffer bei der heutigen Eröffnung zur Tagung.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen des 20. Jahrhunderts haben sich in das kollektive Gedächtnis Europas eingeprägt. Europa als Friedens- und Wirtschaftsprojekt hat allerdings Risse bekommen. Der 60. Jahrestag der Römischen Verträge im letzten Monat wurde begleitet von fünf Szenarien für die Zukunft Europas, vorgeschlagen von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
Vor allem für die jüngere Generation und angesichts der globalen Herausforderungen bietet die EU scheinbar zu wenige identitätsstiftende Merkmale, um neben nationale Identitäten auch eine europäische entstehen zu lassen. Andererseits zeigt die Geschichte Südtirols und Initiativen wie die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino, dass regionale Identitäten einen immer wichtigeren Platz einnehmen. Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die ehemals zusammengehörende Landesteile wieder einander anzunähern versucht und Staatsgrenzen in den Hintergrund rücken will.
Ganz im Sinne des Europäischen Integrationsprozesses wird dadurch ein ehemals über Jahrhunderte hinweg bestehenden Kultur- und Wirtschaftsraum neu definiert und wiederbelebt. Die Zusammenarbeit über Staatsgrenzen hinaus bietet Chancen und Möglichkeiten für jedermann, die es zu nutzen gilt.
Der europäische Integrationsprozess, in den große Erwartungen gesetzt wurden, sieht sich in der heutigen Zeit mit zahlreichen Problemen konfrontiert, wie etwa der Wirtschaftskrise, dem anhaltenden Flüchtlingsstrom, einer demographischen Überalterung der Bevölkerung oder dem Ende des Wohlfahrtsstaates. Vor allem ist es das Zusammenleben verschiedenster Kulturen und Ethnien, die diese Problematiken zusätzlich und dem Euroskeptizismus Nahrung geben,
Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino will deshalb heute und morgen auf Schloss Tirol bei Meran unter dem Motto „Multiple Identitäten in einer glokalen Welt“ Denkprozesse anregen, um den Wert der europäischen Einheit und den damit verbunden Friedensprozess zu untermauern.
Am Euregio-Atelier nehmen auch die 45 Jugendlichen der Euregio-Akademie teil.
LPA