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Schule neu denken: Tag der ladinischen Schule im Zeichen der Zukunft
Mit neuen Lernformaten und einer neuen Lernkultur beschäftigten sich die Fachkräfte der ladinischen Schulwelt am Tag der ladinischen Schule in Corvara.
Das Referat zum Thema "Schule im Aufbruch", die Bestätigung der ladinischen Schuldirektionen, die Impfdebatte und die Dreisprachigkeitsnachweise waren die zentralen Themen des Tages der ladinischen Schule am 31. August in Corvara, dem traditionellen Zusammentreffen aller Beteiligten in der ladinischen Schulwelt vor dem Beginn des neuen Schuljahres.
Bei dieser Gelegenheit bedankte sich der ladinische Schullandesrat Florian Mussner bei den drei scheidenden Direktoren Otto Moling, Anton Senoner und Bruno Senoner, die mit dem neuen Schuljahr in den verdienten Ruhestand gehen. "Auch dank ihnen und allen Mitwirkenden im ladinischen Bildungssystem werden unseren Kindern und Jugendlichen wichtige Werte vermittelt, die von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft sind", sagte Mussner und hieß die drei neuen Direktoren, die ihre Nachfolge antreten, willkommen: Es sind dies Monica Moroder, Claudia Schrott und Heinz Videsott.
Der Landesrat betonte auch, dass es möglich gewesen sei, die aktuelle Zahl an Schuldirektionen beizubehalten, was für die Lehrkräfte Planungssicherheit und Stabilität bedeute, so Mussner. Zwei weitere Themen wurden vom Landesrat vorgebracht: Zur Impfdebatte sagte er: "Hier sind zahlreiche Diskussionen entstanden. Ich traue den Verantwortlichen im ladinischen Bildungssystem zu, dass sie eine konkrete Umsetzung der neuen Regelung zur Zufriedenheit der Eltern finden werden." Und in Bezug auf die Errichtung von neuen Schulbauten erklärte der Landesrat Folgendes: "Bei der Neugestaltung der Mittelschule in St. Ulrich sind wir auf einem guten Wege, und auch in Stern hat die Landesregierung beschlossen, eine neue Musikschule zu planen."
Schulamtsleiter Roland Verra hat die vielen erreichten Ziele im Laufe seiner Laufbahn hervorgehoben und bestätigt, "dass die gute Arbeit in der Gesellschaft ankommt, denn diese schätzt unser Schulsystem besonders", so Verra. "Eine der größten Anerkennungen für die ladinische Schule war letzthin die Erarbeitung der Durchführungsbestimmung zur Dreisprachigkeit. Diese besagt, dass jenen Schülern, die nach zehn Jahren in einer ladinischen Schule zuerst den Abschluss der Oberschule und dann das Studium an einer deutschen oder italienischen Universität erfolgreich beendet, automatisch die Dreisprachigkeitsprüfung A zuerkannt wird", berichtete Verra.
Nach den Grußworten hielt die Schulleiterin der Evangelischen Schule Berlin und Mitbegründerin der Initiative "Schule im Aufbruch", Margret Rasfeld, ein Impulsreferat über neue Lernformate im schulischen Alltag auch in Hinblick auf die Rolle junger Menschen als Zukunftsgestalter und als Ermutigung, Schule neu zu gestalten. Rasfelds Vision ist eine wertschätzende Lernkultur, die zu Gemeinsinn und Verantwortung, Kreativität und Unternehmergeist anregen soll. Die anwesenden pädagogischen Fachkräfte tauschten sich dann in Gruppen über die neuen Erkenntnisse aus, um mögliche Modelle für die Zukunft zu erarbeiten. Was hingegen die Einschreibungen in den Schulen der ladinischen Täler anbelangt, so sind diese im beginnenden Schuljahr mit 2494 eingeschriebenen Schüler ähnlich wie im Vorjahr, als 2490 Schüler zum Unterricht angemeldet waren.
Einschreibungen bleiben konstant
In den 15 ladinischen Grundschulen sind insgesamt 1195 Schüler eingeschrieben (614 im Gadertal und 581 in Gröden), das sind 23 weniger als 2016/17. Was die 5 Mittelschulen anbelangt, sind mit 751 Schülern insgesamt 35 Schüler mehr als im Vorjahr für das neue Schuljahr angemeldet. 381 Schüler werden eine der zwei Mittelschulen in Gröden besuchen, 370 eine der drei im Gadertal. Konstant gleichgeblieben sind auch die Einschreibungen in den 4 staatlichen Oberschulen mit 523 Einschreibungen (2016/17 waren es ebenfalls 523). Die meisten Oberschüler besuchen dabei die Wirtschaftsoberschule RAETIA (224 Schüler), es folgen das Kunstlyzeum Cademia (169), die Wirtschaftsoberschule in Stern (83) und das Sprachenlyzeum in Stern (48). In der Berufsschule in St. Ulrich sind hingegen 25 Schüler eingeschrieben.
Schlussendlich sind in den 17 Kindergärten der ladinischen Täler für das kommende Kindergartenjahr insgesamt 684 Kinder angemeldet worden, das sind 10 mehr als 2016/17. Von den 684 Kinder besuchen 363 die Kindergärten in Gröden und 321 die Kindergärten im Gadertal. Am meisten Kinder sind mit 112 Kinder in den verschiedenen Sektionen der Gemeinde St. Ulrich eingeschrieben, dann folgen die Gemeinden von St. Christina mit 65 Einschreibungen und St. Vigil mit 63.
Publikationen "Home-work" und "AULES 2017" vorgestellt
Im Rahmen des Tages der ladinischen Schule hat das Schulinspektorat und die Dienststelle für Schulberatung und Integration auch die neu erarbeitete Broschüre "Home-work" zum Thema Hausaufgaben vorgestellt. Die neue Publikation enthält viele wertvolle Vorschläge zur Handhabe von Hausaufgaben seitens der Lehrer und der Eltern, auch thematisiert es neue didaktische Methoden, um den erwünschten Erfolg der Hausaufgaben zu verbessern. Ebenfalls bei der Veranstaltung ausgeteilt wurde die neue Ausgabe von "AULES" mit vielen interessanten Beiträgen rund um die ladinische Schulwelt.
LPA