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Sport macht Schule: Maßnahmen für mehr Bewegung, Kampagne "Und du?"
Mehr Sportstunden und eine verstärkte Zusammenarbeit mit Sportvereinen sollen zu mehr Bewegung animieren. Sportler weisen auf die Bedeutung von Bewegung hin.
Am Dienstag hat die Landesregierung den Weg für die Erhöhung der Sportstunden in den Grund- und Mittelschulen freigemacht, heute (30. November) stellte Bildungslandesrat Philipp Achammer das Maßnahmenpaket "Mehr Bewegung und Sport" vor. "Wir wollen Bewegung und Sport damit in den Mittelpunkt stellen und zu einem gesunden und bewegungsfreundlichen Umfeld beitragen sowie eine gesunde Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen fördern", erklärte er. Studien zeigen, dass sich viele Kinder und Jugendliche zu wenig bewegen. Da die Schule alle Kinder und Jugendlichen erreicht, habe sie bei der Vermittlung von Bewegung und Sport eine zentrale Rolle.
Ab dem Schuljahr 2018/19 werden die Sportstunden in der ersten Klasse Grundschule auf drei und ab der zweiten Klasse Grundschule bis zur dritten Klasse Mittelschule auf zwei erhöht. Achammer betonte, dass es sich dabei um einen Mindeststandard handle. "Viele autonome Schulen gehen bereits heute schon darüber hinaus", sagte er. Die Erhöhung des obligatorischen Sportunterrichts sei auch nur eine von vielen Maßnahmen, erklärte er, es gehe in erster Linie darum, die Freude an der Bewegung zu stärken.
Sport- und Gesundheitslandesrätin Martha Stocker betonte, wie wichtig die Bewegung vor allem in jungen Jahren ist, um ein gesundes Leben zu führen. "Bei all den Initiativen, die wir für mehr Bewegung und ein gesundes Leben gestartet haben, wie Evviva und Bewegung auf Rezept, stellen wir fest, dass es viel einfacher ist, Menschen zu Bewegung zu animieren, wenn sie als Kinder und Jugendliche Sport gemacht haben", sagte sie und zitierte aus der Gesundheitsstudie Okkio, die im Zweijahresrhythmus erhebt, wie sportlich und gesund die 8- und 9-Jährigen sind. "Vor allem im Vergleich zu den südlichen Regionen schneiden wir dabei durchaus gut ab", zeigte sich Stocker erfreut, doch auch in Südtirol würden sich fünf Prozent der Kinder gar nicht bewegen. "Auch sie müssen wir erreichen", betonte die Gesundheitslandesrätin. Aus den Daten werden zudem deutlich, dass die Bewegungsfreude der Kinder stark davon abhängt, ob ihre Eltern aktiv sind oder nicht.
"Die Eltern sind die wichtigsten Vorbilder für ihre Kinder", darauf wies auch Schulinspektorin Martina Rainer hin. Als zweiten wichtigen Partner der Schulen auf dem Weg zu mehr Bewegung nannte sie die Sportvereine. Die Anerkennung sportlicher Tätigkeiten als Bildungsguthaben sei ein wichtiger Baustein hin zu mehr Bewegung. Für das kommende Schuljahr kündigte Rainer zudem verstärkt Fortbildungsmaßnahmen für die Lehrkräfte an. "Ich hoffe, dass in die Südtiroler Schule, die ja bereits eine bewegte ist, noch mehr Bewegung kommt", sagte sie.
Zu mehr Bewegung animieren wollen auch Südtiroler Sportler, die sich für eine Sensibilisierungskampagne zur Verfügung gestellt haben. "Es ist mir eine große Ehre, bei dieser Aktion dabei zu sein", sagte etwa Eishockeyprofi Anton Bernard. "Für die Kinder sollen Spiel und Spaß im Vordergrund stehen. Dieser Ausgleich ist für uns alle wichtig“, sagte er. Sport führe zu mehr Selbstbewusstsein, zu Ausgeglichenheit und stärke den Teamgeist. Auch Hannes Fink, Kapitän des FC Südtirol, unterstützt die Kampagne. "Wer Sport macht, kann sich besser konzentrieren, ist produktiver", sagte er. Das gelte für Kinder genauso wie für Erwachsene. Neben Bernard und Fink haben sich auch andere bekannte Sportler dazu bereit erklärt, die Kampagne zu unterstützen. Viele von ihnen werden im Rahmen von Schulbesuchen mit Kindern und Jugendlichen Sport betreiben und ihnen erzählen, wie sie selbst von der körperlichen Betätigung profitieren.
"Wir stellen die Frage 'und du?‘ und fragen damit: Wie kann jeder von uns etwas zu mehr Bewegung und Sport beitragen?", sagte Achammer. Ideen dazu und funktionierende Modelle werden ab sofort unter provinz.bz.it/sportmachtschule gesammelt. Nachahmen ausdrücklich erwünscht.
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