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Laag: Außergewöhnliche archäologische Funde unter Schutz
Schmuck und Gräber, sogar eines aus der Zeit des Ötzi sind in Laag im Unterland zutage getreten. Die archäologische Funde wurden nun unter Schutz gestellt.
In der Schottergrube der "San Floriano GmbH" in der Fraktion Sankt Florian in Laag in der Gemeinde Neumarkt wurden im vergangenen Jahr unter der Regie des Landesamts für Bodendenkmäler besondere archäologische Funde aus verschiedenen Epochen ans Tageslicht gefördert. Die Landesregierung hat heute (6. Februar) das Areal unter Schutz gestellt.
"Uns ist es gelungen, etwa zehn Meter unterhalb des heutigen Gehniveaus eine Körperbestattung aus der Kupferzeit, aus der Zeit von Ötzi, nachzuweisen", berichtet die Archäologin und Direktorin im Landesamt für Bodendenkmäler, Catrin Marzoli. Das Grab enthielt als Beigabe einen Feuerstein-Dolch aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Der Feuerstein stammt aus den lessinischen Bergen. Eine Untersuchung der gefundenen menschlichen Überreste hat ergeben, dass auf dem Areal ein junger Erwachsener im Alter zwischen 18 bis 25 Jahren bestattet wurde.
Bei der Überwachung des Schotterabbaus konnte ein - laut Marzoli - weiterer sensationeller Fund gemacht werden: Ein römerzeitliches Gräberfeld mit mehr als 70 Körperbestattungen wurde nachgewiesen. Die vereinzelten, bisher geborgenen archäologischen Funde würden auf eine Datierung in die Spätantike, also 4. bis 5. Jahrhundert n. Chr. deuten, so die Archäologin. Es handelt sich demnach neben jenem von St. Lorenzen im Pustertal um das größte bisher im Südtiroler Raum nachgewiesene römerzeitliche Gräberfeld.
Unter den römerzeitlichen Schichten erstrecken sich weitere Schichten mit Funden aus der Urgeschichte. Besonders hervorzuheben sei, so Marzoli, ein Niveau, das zahlreiche Funde aus der jüngeren Eisenzeit enthält: Es handelt sich vorwiegend um Waffen und Schmuckgegenstände aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. Eine Deutung dieses interessanten Befundes ist erst nach Abschluss der archäologischen Grabungen möglich.
Das Landesamt für Bodendenkmäler wird die Freilegung dieser außergewöhnlichen Fundstelle noch dieses Jahr in Angriff nehmen.
SAN