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15. Februar: Landesarchiv präsentiert Publikation über Burgkapellen
Multiperspektivisch werden Burgkapellen in einem neuen Buch in den Fokus genommen. Die Publikation des Landesarchivs wird am 15. Februar vorgestellt
Burgkapellen stehen meist etwas im Schatten einer ansonsten blühenden Burgenforschung. In Südtirol sind es allenfalls die Kapellen von Hocheppan, Montani oder Schloss Tirol, die aufgrund ihrer Ausstattung die besondere Aufmerksamkeit der Kunstwissenschaften genießen und auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sind. Dabei waren Kapellen, Andachtsräume oder schlichte Altarnischen in Mittelalter und Frühneuzeit bedeutender Bestandteil der allermeisten Burgen und Schlösser. Die Kapelle in der eigenen Feste diente der Andacht des Burgherrn, seiner Familie und seiner Hausgenossen und war, zumal wenn mit einem eigenen Hausgeistlichen, einem Burgkaplan, oder mit Messstiftungen ausgestattet, auch ein Statussymbol und bedeutend für die persönliche Frömmigkeit und das liturgische Totengedenken.
Einen facettenreichen Überblick über Burgkapellen liefert nun die 400 Seiten starke Publikation "Burgkapellen. Formen - Funktionen – Fragen" des Landesarchivs. Der von Gustav Pfeifer (Südtiroler Landesarchiv) und Professor Kurt Andermann (Universität Freiburg im Breisgau) herausgegebene Publikation liegt die gleichnamige Tagung in Brixen vom September 2015 zugrunde. Die neue Publikation umfasst Beiträge zur Rechts-, Verfassungs-, Sozial- und Frömmigkeitsgeschichte, zu den Patrozinien, zur Sachkultur, zur künstlerischen Ausstattung und zur Lage sowie zu den Burgkaplänen. Ein Schwerpunkt liegt auf Alttirol. Als Gegensatz und zum Vergleich werden aber auch Burgkapellen in Oberitalien, im süddeutschen Raum, in Donauösterreich, Kärnten, England, Burgund, Norddeutschland und Dänemark berücksichtigt, um ein überregionales Bild zu zeichnen. Zudem soll die Publikation zu weiterführenden Fragen anregen.
Als Band 42 der "Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs" wird "Burgkapellen. Formen - Funktionen – Fragen"
am Donnerstag, 15. Februar 2018, um 17 Uhr
im Ansitz Rottenbuch,
Bozen-Gries, Armando-Diaz-Straße 8/B
vorgestellt.
LPA