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Politik im Mittelpunkt: Schulklassen messen sich
Die 3B WFO Bruneck und die 4A der Grundschule St. Martin in Passeier haben das Landesfinale des Schülerwettbewerbs Politische Bildung für sich entschieden.
Kinderrechte, das Zusammenleben der Sprachgruppen, Wählen ab 16: Die Themen, mit denen sich die Jugendlichen beim internationalen Schülerwettbewerb zum Thema politische Bildung in Bonn befasst haben, waren durchaus aktuell. Insgesamt 30 Schulklassen aus Südtirol nahmen am Wettbewerb teil, der unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier steht und mit rund 55.000 Teilnehmern aus etwa 3000 Schulen der größte im deutschsprachigen Raum ist.
Aus den Bestplatzierten wurde gestern (15. März) bei einem Politiknachmittag im Sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Bozen der Südtiroler Landessieger ermittelt: In der Kategorie Grund- und Mittelschule (4. Grundschule bis 3. Mittelschule) standen sich die Klassen 4A der Grundschule St. Martin in Passeier, die 2A der Mittelschule Mariengarten in Eppan und die 3A der Mittelschule Kaltern im Landesfinale gegenüber, in der Kategorie Oberschule (1. bis 4. Klasse) waren es die 3B der Wirtschaftsfachoberschule (WFO) Bruneck, die 4A WM und die 4B WS der WFO Bozen. Sie alle stellten ihre Projektprodukte einer Fachjury vor, bewiesen Medienkompetenz, schauspielerisches Talent und Interesse für komplexe politische Zusammenhänge. Darüber hinaus zeigten die Schülerinnen und Schüler Kreativität und Einsatz und hinterfragten oberflächliche Wahrheiten.
In der Kategorie Grund- und Mittelschule errang die 4A aus St. Martin in Passeier den ersten Platz. Die Schüler eröffneten die Veranstaltung mit einem selbstgetexteten Lied und kommentierten verschiedene Kinderrechte, die ihnen am Herzen lagen und zu denen sie auch konkrete Aktionen organisiert hatten. So sammelten die Schülerinnen und Schüler etwa Geld, um drei Kindern eines afrikanischen Staates den Schulbesuch zu ermöglichen. Ihr Preis ist ein Besuch in einem Hochseilgarten.
Im Wettbewerb der Oberschulklassen überzeugte die 3B der WFO Bruneck die Jury. Ihr gelang es, das gesamte Publikum in eine Quizshow einzubeziehen, wobei jeder und jede die eigenen Kenntnisse im Bereich der politischen Bildung erweitern konnte. Die Brunecker Schülerinnen und Schüler werden nun gemeinsam mit der 4A WM der Wirtschaftsfachoberschule Bozen (Projekt »Wählen ab 16«) an einer Filmvorstellung zur Milchproduktion und einem anschließenden Austausch mit dem Regisseur Andreas Pichler teilnehmen.
In der Jury saßen neben Hans-Georg Lambertz von der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung - er war eigens aus Bonn angereist - Christine Gutgsell als Vertreterin der berufsbildenden Schulen, Daniel Mascher von der Pädagogischen Abteilung als Vertreter der Mittelschulen und Paolo Debertol als Vertreter der Oberschulen. Hanno Barth von der Pädagogischen Abteilung koordinierte die Initiative. Anwesend waren auch Bildungsdirektor Gustav Tschenett und Landeschuldirektorin Sigrun Falkensteiner. "Politische Bildung ist kein Talent, sondern hat mit einer bestimmten Haltung zu tun. Es geht darum, sich zu informieren und einen politischen Sinn zu entwickeln", sagte Falkensteiner.
Die Veranstaltung wurde von einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Sprachengymnasiums mit Landesschwerpunkt Musik »Walther von der Vogelweide« in Bozen musikalisch gestaltet.
LPA