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Minderheiten in der Region: Vorhaben für Sprache und Kultur fördern
Über Vorhaben der Zimbern im Speziellen und der Sprachminderheiten der Region im Allgemeinen hat Regionalassessor Vallazza mit Vertretern in Lusern gesprochen.
Mit den Vertretern der kleinsten Sprachminderheit in der Region Trentino-Südtirol, den Zimbern, einer deutschsprachigen Minderheit im Trentino, hat sich Regionalassessor Manfred Vallazza gestern Abend, 20. März, im 260-Einwohner-Dorf Lusern zu einem Gespräch über Vorhaben zum Schutz, dem Erhalt und der Förderung der Sprache von Minderheiten getroffen. Die Zusammenkunft in Lusern bildet den Auftakt einer Reihe von Treffen mit den Vertretern aller anerkannten Minderheiten in der Region, bei denen sich der Assessor im Detail über deren Anliegen informiert und bei denen Synergien für Minderheitenanliegen gefunden werden sollen.
"Gerade für Sprachminderheiten ist es wichtig, längerfristige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu finden und darin können sich die Minderheiten in den Berggebieten gegenseitig unterstützen - manchmal braucht es aber auch kurzfristige Maßnahmen, wenn die Minderheit tatsächlich bedroht ist", sagte Vallazza und berichtete von den Erfahrungen der ladinischen Sprachminderheit, der er selbst angehört. In Südtirol seinen beispielsweise die verschiedenen Förderungen für die Bergorte auch den Ladinern für die Entwicklung der beiden Täler zugutekommen, so der Assessor. Leider würden im Trentino die Bergdörfer nicht im gleichen Ausmaß wie in Südtirol gefördert und daher seien sie auf zusätzliche Unterstützung angewiesen, so Vallazza.
"Besonders bedeutend für den Erhalt einer Minderheit sind Projekte für Sprache und Kultur, die von der Region auch bezuschusst werden", betonte Vallazza und verwies darauf, dass die Regionalregierung am 20. März auf seinen Vorschlag bereits eine finanzielle Zuweisung von 80.000 Euro für Tätigkeit der Kultureinrichtungen der Zimber beschlossen hat.
Vallazza hat sich bei einem Rundgang durch das Dorf und bei Besuchen im Dokumentationszentrum und dem Kulturinstitut über die Kultur und die aktuellen Anliegen der Zimber erkundigt. Bei den Gesprächen waren Bürgermeister Luca Nicolussi Paolaz, der Präsident des Zimbrischen Kulturinstituts Gianni Nicolussi Zaiga, der Präsident des Dokumentationszentrums Fiorenzo Nicolussi Castellan, Luigi Nicolussi Castellan vom Verwaltungsrat des Dokumentationszentrums, die Direktorin des Zimbrischen Kulturinstituts Anna Maria Trenti, die Präsidentin Comunità Altipiani Cimbri Nicoletta Carbonari, Mario Nicolussi Zom von der Comunità Altipiani Cimbri, der Direktor der Abteilung III der Region - Sprachminderheiten, Europäische Integration und Friedensgerichte Günther Hofer und die Direktorin des Amt für Sprachminderheiten und Bibliothek der Region Giovanna Chiocchetti mit dabei.
Herausforderung für die laut Bürgermeister "kleine aber vitale zimbrische Gemeinschaft" ist es, die Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen ebenso wie die Sprache und die Kultur zu erhalten und an die Kinder weiterzugeben, nachdem die Grundschule aufgelassen wurde.
Das Kulturinstitut organisiere für die neun Kinder bis zu sechs Jahren eigene Kurse zur Sprachvermittlung und Sommerangebote, so die Direktorin Trenti. Außerdem würden didaktische Materialien erstellt, Autoren und ihre Publikation unterstützt sowie Kurse abgehalten und neuerdings auch Online-Sprachlernangebote. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Minderheiten wird gepflegt. Wert wird auf Kommunikation gelegt, beispielsweise auch durch eigens erstellte Nachrichtenbeiträge, die an die Medien weitergegeben werden oder durch Projekte für neue Medien oder das Smartphone.
Einen Überblick über die teils traumatische Geschichte hat Assessor Vallazza im Dokumentationszentrum Lusern bekommen. Das Zentrum, das jährlich von 12.000 Menschen besucht wird, dokumentiert die historischen Eckpunkte des kleinen Dorfes anhand von Dauer- und Wechselausstellungen und zeigt Besonderheiten der Kultur wie das Spitzenklöppeln oder der Natur wie etwa die Tierwelt auf dem zimbrischen Hochplateau.
Vallazza trifft sich heute, 21. März, mit den Vertretern der Ladiner im Kulturinstitut in Micura de Rü in St. Martin in Thurn und kommende Woche mit Vertretern der Fersentaler Minderheit im Fersentoler Kulturinstitut in Palai.
SAN