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Morgen letzter Schultag für über 71.000 Kinder und Jugendliche

Morgen, 16. Juni, endet für die Kinder der Kindergärten, Grund- und Mittelschulen ein spezielles Bildungsjahr. Die Oberschüler haben seit Freitag Ferien.

Lockdown, Fernunterricht, Mundschutz – an das mit morgen abgelaufene Bildungsjahr werden sich viele wohl noch lange erinnern. (Foto: Pexels)

Lockdown, Fernunterricht, Mundschutz – an das mit morgen abgelaufene Bildungsjahr werden sich Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehrer und Lehrerinnen und Erzieherinnen und alle im Schulbereich Tätigen wohl noch lange erinnern.

Für 71.267 Kinder in Südtirol - 45.022 der deutschen Schulen und Kindergärten, 22.500 der Italienischen und 3.151 der ladinischen - beginnen morgen (16. Juni) die Ferien. Die drei Bildungslandesräte danken allen für ihren Einsatz, besonders in den vergangenen Monaten und wünschen den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien erholsame Ferien.

Bildungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus anerkennen

Bildungslandesrat Philipp Achammer betont: "Dieses Schuljahr geht alles andere als planmäßig zu Ende. Nun gilt es, den Lehrpersonen für ihre Leistungen zu danken." Der Landesrat verweist auch auf die Arbeit in den vergangenen Monaten. "Die Lehrpersonen haben sich über Nacht auf den Fernunterricht umgestellt und somit das Recht auf Bildung unserer Kinder und Jugendlichen gewährleistet. Wir alle sind verpflichtet, diese Leistung, aber auch die Bildungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus für unsere Gesellschaft anzuerkennen und nochmals die Wichtigkeit des Schul- und Bildungssystems zu unterstreichen."

Laut Bildungsdirektor Gustav Tschenett hat die Corona-Krise eine an sich nicht neue Erkenntnis noch einmal in den Fokus gerückt: "Die Bildungseinrichtungen sind viel mehr als Wissensvermittlungsinstitutionen, im Sinne des 'Nürnberger Trichters'. Arbeiten wir gemeinsam daran, dass dies am Ende dieser außergewöhnlichen Situation nicht vergessen wird. Dann haben wir für unsere Kinder einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht".

Für 45.022 Kinder und Jugendlichen, die im Bildungsjahr 2019/2020 einen Kindergarten, eine Grund- oder Mittelschule mit deutscher Unterrichtssprache besucht haben, endet der Unterricht am 16. Juni. Die 12.996 Jugendlichen an den Oberschulen sowie die 7429 Jugendlichen an den deutschsprachigen Berufs- und Fachschulen sowie die rund 900 Jugendlichen an den land-, forst- und hauswirtschaftlichen Berufsbildung haben das Schuljahr bereits am Freitag, 12. Juni, abgeschlossen. Zählt man die deutschsprachigen Grund-, Mittel- und Oberschulen zusammen, so beenden genau 45.616 Kinder und Jugendliche das heurige Schuljar, 155 mehr als im Vorjahr. Den Kindergarten besuchten 12.402 Kinder: 138 mehr als im Vorjahr.

Investitionen in Digitalisierung waren richtig

Auch der ladinische Bildungslandesrat Daniel Alfreider sagt: "Dieses Schuljahr war eine riesige Herausforderung für alle. Schüler und Eltern, aber auch die Lehrer haben die besondere Situation gut gemeistert." Mit Verweis auf den Fernunterricht sagt Alfreider: "Die frühzeitigen Investitionen der ladinischen Schule in die Digitalisierung haben sich bewährt. Trotzdem gibt es diesbezüglich noch viel zu tun. Wir arbeiten schon jetzt am Neuanfang im September." Auf "besonderes Jahr" geht laut der Direktorin der Ladinischen Bildungsdirektion, Edith Ploner, das Schuljahr 2019/20 in die Bildungsbiographie der Kinder, Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen ein: "Es hat sich gezeigt, wie wichtig das gegenseitige Vertrauen innerhalb der Bildungspartnerschaft Schule und Familie ist. Alle am Bildungsgeschehen Beteiligten haben einen hohen Preis für diesen Ausnahmezustand gezahlt, aber auch viel daraus gelernt."

In den ladinischen Kindergärten und Schulen waren 2019/20 insgesamt 3151 Kinder und Schüler eingeschrieben: 761 in einen Kindergarten, 1112 in die Grundschule, 756 in die Mittelschule, 487 in die Oberschulen und 35 in die Landesberufsschule „Cademia“ in St. Ulrich. 272 Schülerinnen und Schüler haben heuer eine dritte Klasse der ladinischen Mittelschule absolviert und 100 Oberschüler bereiten sich auf die Abschlussprüfung vor.

Neue Lern- und Lehrmethoden erprobt

Die Stellungnahmen der Verantwortlichen der italienischen Schule fallen ähnlich aus, wie jene der deutschen und ladinischen: Ein "wirklich einzigartiges Schuljahr" habe das Land mit zahlreichen Schwierigkeiten und unvorhergesehenen Ereignissen konfrontiert,  heben Landesrat Giuliano Vettorato und Schulamtsleiter Vincenzo Gullotta hervor. Aus jeder Erfahrung könne man eine Lehre ziehen. Kinder und Jugendliche hätten gelernt, einander mit Mund-Nasenschutz und Sicherheitsabstand zu begegnen, um schwache Menschen zu schützen. Außerdem hätten die Kinder und Jugendlichen andere Lernmethoden kennengelernt, sich selbst auf die Suche von Informationen und verlässlichen Quellen begeben. Die Lehrerinnen und Lehrer, so Vetttorato und Gulotta, hätten nicht nur neue Lehrmethoden erprobt, sondern vielleicht auch das ein oder andere neue Talent entdeckt und vor allem bestätigt bekommen, dass sie wichtige Referenzpunkte für ihre Schützlinge sind. Auch die Eltern hätten den Unterricht daheim auf wertvolle Weise mitunterstützt, sind sich Vettorato und Gulotta einig.

Übermorgen (17. Juni) beginnt für die Prüflinge der 5. Oberschulklassen die staatliche Abschlussprüfung, die dieses Jahr auf besondere Weise mit mündlichen Prüfungsgesprächen abgewickelt wird. Der Beginn für das Schuljahr 2020/2021 ist Montag, der 7. September 2020.

LPA/tl/san

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