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Die mehrsprachige ladinische Schule hat Zukunft

LPA - Zu Gesprächen über die Zukunft der ladinischen Schule hat sich Ladinerlandesrat Florian Mussner am vergangenen Freitag mit allen ladinischen Schuldirektoren in der Mittelschule von St. Vigil getroffen. Die mehrsprachige ladinische Schule hat Zukunft, war man sich einig.

LR Mussner und die ladinischen Schuldirektoren
Beim Treffen am Freitag waren die Direktoren aller Schulstufen anwesend. Es gibt derzeit eine Kindergartendirektion und vier Schulsprengel, die Grund- und Mittelschule umfassen sowie drei Oberschuldirektionen.

Die ladinischen Direktoren haben sich am Freitag mit der Umsetzung der Schulreform befasst. Landesrat Mussner hat bei dem Treffen auf den Gesetzesartikel des Finanzgesetzes hingewiesen, der eine graduelle Umsetzung für die Schulen Südtirols vorsieht, wobei in jedem Falle die Übernahme der Grundsätze der Schulreform im Schuljahr 2006/07 gewährleistet sind. „Die Modalitäten für die graduelle Umsetzung der Schulreform werden mit Beschluss der Landesregierung festgelegt“, so Landesrat Mussner. Es müssten hier grundlegende Überlegungen aufgestellt werden, die vor allem dem mehrsprachigen Unterricht der Schule in den ladinischen Ortschaften Rechnung trägen, waren sich auch die anwesenden Direktorinnen und Direktoren einig. Die speziellen Bedürfnisse der ladinischen Schule gelte es auch sonst zu berücksichtigen, betonte Landesrat Mussner.

Die Teilzeitstammrollen seien bereits für das kommende Schuljahr vorgesehen, so Mussner. Über die Bildungsreisen wurden heftig diskutiert. Die Frage, ob Richtlinien auf Landesebene oder die Entscheidung im Ermessungsspielraum der einzelnen autonomen Schulen getroffen werden, blieb offen. Obwohl die ladinischen Oberschulen durch die Abwanderung in ihrer Existenz bedroht sind, habe die ladinische Schule Zukunft, beteuerte der ladinische Landesrat. Dies vor allem, wenn sie es verstünde, ihre Stärken hervorzuheben und ihr Potential aufzuzeigen. Darüber waren sich auch Schulamtsleiter Roland Verra und die anwesenden Direktoren einig.

In Europa könne die ladinische Schule wegen des Sprachunterrichtes Vorbildcharakter haben. Durch gezielte didaktische und methodische Ansätze sollte auch die Beherrschung der drei Landessprachen und der Fremdsprachen ständig zu verbessert werden, so der ladinische Schulamtsleiter Verra. Mit den ausgearbeiteten Ergebnissen der kürzlich durchgeführten nationalen Studie PP3 ließen sich Rückschlüsse auch auf einzelne Schulen ziehen, so der ladinische Schulinspektor Lois Ellecosta.

Insgesamt hätten die ladinischen Schulsprengel mehr Kontinuität zwischen Grund- und Mittelschule gebracht. Es gelte aber, noch weiter daran zu arbeiten. Eine Hoffnung für die Grödner Oberschulen stelle das neue Schülerheim in St. Ulrich dar, dessen rasche Verwirklichung erwartet wird. Auch das Berufsbild der Lehrer und die Mobilität zwischen Schule und Berufsschule wurden besprochen. Landesrat Mussner hat angekündigt, die verschiedenen Schulen in den kommenden Monaten zu besuchen.

SAN

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