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Zwei erste Preise beim ladinischen Literaturwettbewerbs “Auturs ladins scrì …”

LPA - Maria Pedevilla aus Enneberg und Ivan Senoner aus St. Ulrich sind die Gewinner der ersten Auflage des ladinischen Literaturpreises “Auturs ladins scrì …”. Die Landesregierung hat in ihrer gestrigen Sitzung die Entscheidung der Jury gutgeheißen. Ausgeschrieben wurde der Preis vom Landesressort für Ladinische Kultur.

Zielsetzung des Wettbewerbs, der auf Vorschlag von Ladinerlandesrat Florian Mussner in diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschrieben wurde, ist die Förderung der ladinischen Sprache in seiner gadertalischen und grödnerischen Variante. Außerdem sollte der Preis vor allem für junge Autorinnen und Autorinnen eine Anregung sein, ihr schriftstellerisches Talent in der eigenen Muttersprache unter Beweis zu stellen.

Die Jury setzte sich aus der Präsidentin Brunamaria Dal Lago Veneri, Edi Crazzolara, Maria Cristina Senoner und Luis Mahlknecht zusammen. Nach eingehender Diskussion hat sie sich entschieden, den ersten Preis ex aequo an Marria Pedevilla aus Enneberg mit der Erzählung „En amur imposcibl – Na storia desco en atra“ und an Ivan Senoner aus St. Ulrich mit der Erzählung „La ueia de pië via” zu vergeben. Beide erhalten jeweils 2.500 Euro, außerdem werden ihre Werke veröffentlicht und beworben.

„Beiden Kandidaten ist es gelungen, in einer ausgewählten und bedeutungsvollen Sprache über das Leben und die Erfahrungen der Menschen in den ladinischen Tälern zu erzählen“, so die Begründung der Jury. Der Text von Marria Pedevilla erzähle auf persönliche Weise von einer möglichen-unmöglichen Liebesgeschichte mit viel Frische und Fülle. Vor allem bei der Sprachrecherche sei der jungen Schriftstellerin eine sorgfältige Wortwahl in der altehrwürdigen Musikalität der ladinischen Sprache gelungen, heißt es in der Begründung der Jury.

Der Text von Ivan Senoner, verfasst in grödnerisch-ladinisch, ist die Abschrift einer Lebenserfahrung im Tal. „Gekonnt verwendet der Autor die gesprochene Sprache, wenn er Alltägliches beschreibt, und die gehobene Erzählsprache, wenn es um Träume und Traditionen geht“, begründet die Jury die Prämierung des zweiten Textes. Der genaue Termin der Überreichung des Preises wird noch bekannt gegeben.

bch