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PISA-Ergebnisse: Auftrag für die Zukunft

LPA - Südtirols Schule, Südtirols Schülerinnen und Schüler haben bei der internationalen PISA-Vergleichsstudie ausgezeichnet abgeschlossen. Die ersten südtirolrelevanten Ergebnisse der Studie wurden heute Vormittag (Donnerstag, 9. Dezember) durch die Verantwortlichen für Südtirols Schulwesen vorgestellt. "Wir freuen uns über das ausgezeichnete Ergebnis", so die Bildungslandesräte Otto Saurer und Luisa Gnecchi, "das wir allerdings als Auftrag verstehen, uns weiter zu entwickeln und begonnene Entwicklungsschritte konsequent weiter zu führen."

Spitzenvertreter des Südtiroler Bildungswesens bei der Vorstellung erster Teilergebnisse der PISA-Studie
43 Südtiroler Ober- und Berufsschulen haben mit über 1200 Schülerinnen und Schülern an der internationalen Vergleichsstudie "Programme for International Student Assesstement" teilgenommen und für Südtirols Schule im internationalen Vergleich Spitzenplätze erobert. Im Testbereich "Lesen" liegt Südtirol weltweit in der Spitzenposition, und auch in "Mathematik" und "Naturwissenschaften" finden sich Südtirols Schülerinnen und Schüler im Spitzenfeld.

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten heute im Palais Widmann in Bozen die Bildungslandesräte Otto Saurer und Luisa Gnecchi, die Leiter des deutschen pädagogischen Instituts und Südtiroler PISA-Koordinator, Rudolf Meraner, die Hauptschulamtsleiterin Bruna Rauzi Visintin, Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Berufsschulinspektor Peter Duregger die Ergebnisse vor.

PI-Direktor Meraner gab Einblick in den Ablauf der Untersuchung und stellte die bisher vorliegenden Ergebnisse der Studie vor. Diese sollen im Laufe des kommenden Halbjahres noch stärker entschlüsselt werden. So sollen Unterschiede zwischen italienischer und deutscher Schule, Geschlechterdifferenzen, soziale und wirtschaftliche Faktoren untersucht werden.

Die Schulamtsleiter schrieben den Erfolg dem beschrittenen Weg zu, den man fortsetzen wolle: Gesetzt werde auf die neue Lernkultur, bei der der einzelne Schüler stärker in den Mittelpunkt gestellt, aber auch stärker zur Eigenverantwortung geführt werde. Als Bildungseinrichtung solle der Kindergarten an Bedeutung gewinnen und zur frühen Förderung der Kinder beitragen. Qualitätssicherung und Fortbildung wurden als weitere Schwerpunkte genannt.

"Wir dürfen uns jetzt nicht auf den Lorbeeren ausruhen", erklärte Bildungslandesrat Otto Saurer bei der heutigen Vorstellung. "Wir werden versuchen uns weiter zu verbessern und dabei den beschrittenen Weg fortsetzen", so der Landesrat. Er betonte, dass die PISA-Studie eine Momentaufnahme sei, die beispielsweise das humanistische Allgemeinwissen oder die künsterlischen Fähigkeiten außer Acht lasse. Da sie im Auftrag der Wirtschaft erstellt werde, bewerte sie vor allem Fähigkeiten, die im Berufsleben und am Arbeitsmarkt gefragt seien.

Saurer anerkannte die Aufbauarbeit, die in den letzten 60 Jahren in Südtirols Schulwesen geleistet wurde. Er lobte die Reformfreudigkeit des Staates, der beispielsweise durch die Einführung der Einheitsmittelschule, des Integrationsunterrichtes oder der Schulautonomie Weichen für die Entwicklung der Schule gestellt habe. Als Herausforderung für die Zukunft bezeichnete Saurer die Integration von Kindern aus anderen Kulturen.

jw

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