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Weitere 1,35 Millionen Euro für die Restaurierung von Kulturgütern

LPA - Für die Restaurierung von Kulturgütern hat die Landesregierung im Verlauf ihrer jüngsten Sitzung über 1,35 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld werden Maßnahmen an denkmalgeschützten Objekten gefördert. „In diesem Jahr haben wir für Restaurierungs- und Erhaltungsarbeiten an Kunstdenkmälern über 5,5 Millionen Euro an Zuschüssen gewährt“, so die für Denkmalpflege zuständige Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, „diese Zuwendungen tragen dazu bei, viele denkmalgeschützte Bauten nicht nur in Stand zu setzen sondern auch lebendig zu erhalten.“

Im Jenneweinhaus in Toblach wurden unter anderem Jugendstil-Schablonenmalereien restauriert
Für den Schutz, die Erhaltung und die Instandsetzung von Bau- und Kunstdenkmälern stellt die Landesregierung jährlich ansehnliche Beträge zur Verfügung. Ein Teil des Geldes geht in Form von Beiträgen an Körperschaften, Einrichtungen, Vereine und Private, die denkmalgeschützte Objekte restaurieren. Vor kurzem hat die Landesregierung 1,35 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt 2004 in diesem Sinne zweckgebunden. Es handelt sich dabei um die vierte Beitragszuweisung in diesem Jahr. Die Aufteilung der Geldmittel erfolgt auf Vorschlag der Landesabteilung Denkmalpflege.

"Mit den nun von der Landesregierung zur Verfügung gestellten 1,35 Millionen Euro werden insgesamt 84 Vorhaben bezuschusst", so die Direktorin im Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler, Waltraud Kofler Engl, "ein Drittel davon betrifft sakrale Bauten." Bei diesen seien die Zuschüsse angesichts der Gebäudegrößen und der kunsthistorischen Bedeutung der Bauten allerdings meist höher als bei profanen Restaurierungsprojekten, so die Kunsthistorikerin.

Die Höhe der Beiträge geht von 900 Euro für eine Wegkreuzrestaurierung in Tschars bis zu 117.710 Euro für umfassende Restaurierungsarbeiten an der Pfarrkirche von Tisens. „Nachdem ein Teil der Arbeiten an der Pfarrkirche in Tisens bereits abgeschlossen sind, soll nun die aufwändige Restaurierung der Sandsteinteile finanziert werden“, erklärt Amtsdirektorin Kofler Engl. Mit 62.680 Euro ist der zweithöchste Betrag für Restaurierungsarbeiten am Branzoller Ansitz Thomsen bestimmt.

Im Bereich der sakralen Bauten wurden außerdem die aufwändigen Restaurierungsarbeiten am Turm der Kalterer Pfarrkirche (64.300 €), die Neueindeckung mit Holzschindeln des Kirchen- und Turmdaches der Pfarrkirche von St. Martin in Gsies (44.600 €), die Dachsanierung und verschiedene Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten in der Kirche Maria Schnee am Ritten (40.900 €), die Neueindeckung der Pfarrkirche von Sarns bei Brixen (32.800 €), die Freskenrestaurierung in der kleinen St.-Vigilius-Kirche in Kaltern (28.500 €) finanziell gefördert.
Zur Bekämpfung des Hausschwamms, der die Pfarrkirche von Prettau befallen hat, wurden 17.120 Euro zur Verfügung gestellt. „Um diesem Pilz beizukommen, muss der Boden entfeuchtet und eine Erdschicht abgetragen werden, damit auch die Sporen entfernt werden“, schildert Kofler-Engl die Sanierungsarbeiten. Ein kleinerer Betrag von 8.570 Euro ist für die geplante Restaurierung der aus der Jahrhundertwende stammenden Kapelle am Pragser Wildsee bestimmt.

Was Burg- und Schlossanlagen betrifft, wurden die Restaurierungsarbeiten der Stube und der Kassettendecken in der Tschenglsburg (42.600 €) und Restaurierungsarbeiten an der Burg Karneid (18.350 €), vor allem die Restaurierung der frühgotischen Kapelle, vom Land mitfinanziert. Für den Abschluss der Sicherungsarbeiten der Ruine Leuchtenberg wurden weitere 8.250 Euro zur Verfügung gestellt.

Als weitere aus kunsthistorischer Sicht interessante Maßnahmen, die mit Landesgeld gefördert werden, erwähnt die Amtsdirektorin für Bau- und Kunstdenkmäler die Arbeiten am Mairhof in Pikolein. Dort werden die Neueindeckung mit Schindeln, die Restaurierung der Fassaden und des Backofens vom Land mit 52.600 Euro gefördert.
In der ehemaligen Karthause Allerengelsberg in Schnals wird die ehemalige Klosterküche, die mittlerweile Teil eines Privathauses ist, restauriert. Das Land bezuschusst die Arbeiten mit 44.840 Euro.
Die Restaurierung des erst vor einem Jahr unter Denkmalschutz gestellten Jenneweinhaus in Toblach, das aus der Zeit um 1900 stammt, wird mit 40.100 Euro unterstützt. „Besonders wichtig ist uns hier die Erhaltung der Schablonenmalereien aus der Jugendstilzeit, von denen es mittlerweile nur mehr wenige gibt“, so die Amtsdirektorin.
Für die Erhaltung beziehungsweise die Restaurierung der historischen Kastenfenster in einem Wohnhaus in der Bozner Sparkassenstraße wurden 30.110 Euro zur Verfügung gestellt, für die Sanierung eines Klausener Altstadthauses mit gotischen Stube und Fresken 10.945 Euro.

Beiträge gibt es aber auch für zwei Textilrestaurierungen: Im Dom zu Brixen soll eine besonders prunkvolle Messgewandsgarnitur (13.230 €) und in Deutschnofen die historische Schützenfahne (4.330 €) mit Hilfe des Landes in Stand gesetzt werden.

jw

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