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Ausbildungsplan der Berufsbildung 2005/06 verabschiedet

LPA - Eine neue Berufsschule für Handel und Dienstleistungen in Bruneck und eine dreijährige Berufsausbildung in Kinderbetreuung an der Fachschule für Sozialberufe in Bozen sind die zwei wesentlichen Neuerungen im Ausbildungsplan der deutschen und ladinischen Berufsbildung für das kommende Schuljahr 2005/2006. Die Landesregierung hat den Plan am vergangenen Montag auf Vorschlag von Bildungslandesrat Otto Saurer verabschiedet. Er umfasst neben den Vollzeitlehrgängen - von der berufsorientierenden Grundstufe über die Berufsfachschulen bis zu den Spezialisierungslehrgängen - auch die wichtigsten beruflichen Weiterbildungsangebote.

Der Ausbildungsplan der Berufsbildung wird jährlich den Interessen und Bedürfnissen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern angepasst und der Berufsbildungskommission zur Begutachtung vorgelegt. Nachdem er von der Landesregierung genehmigt ist, wird er im Amtsblatt der Region veröffentlicht. Die interessierten Mittelschulabgänger haben dann bis Ende März Gelegenheit, unter den Angeboten das Passende herauszufiltern. Der zuständige Landesrat Otto Saurer hat das Bildungsangebot der Berufsschulen als differenziert und qualitativ hoch stehend bewertet: Es entspräche sowohl den Anforderungen des Arbeitsmarktes als auch den Bildungsbedürfnissen der Jugendlichen. "Unsere Berufsschulen sind im gesamtstaatlichen Vergleich hoch entwickelt und für die von der Schulreform vorgesehene Aufwertung gut gerüstet", so der Bildungslandesrat.

Den Wirtschaftssektor Handel, dem einzigen wichtigen Wirtschaftsbereich für den es bisher in Südtirol keine Berufsschule gab, gilt die wichtigste Neuerung des Ausbildungsplanes: An der Landesberufsschule Bruneck wird eine Berufsfachschule für Handel und Dienstleistungen errichtet. Damit wird auch einem Wunsch des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister entsprochen, der die herkömmliche Lehrlingsausbildung allein als nicht mehr ausreichend bewertet hatte. Durch die Berufsfachschule mit einer gediegenen Grundausbildung soll eine gute Alternative für den Einstieg in die Ausbildung geschaffen werden. Die Lehre kann anschließend in verkürzter Form erfolgen.

Eine weitere Neuerung im Ausbildungsplan ist die Ausbildung von Kinderbetreuerinnen. Ausgebildete Kinderbetreuerinnen kommen sowohl in den Kinderhorten als auch in den neuen Kleinkinder-Betreuungseinrichtungen zum Einsatz, die im Rahmen der familienpolitischen Maßnahmen des Landes errichtet werden. Die dreijährige Berufsausbildung in Kinderbetreuung wird im kommenden Schuljahr von der Fachschule für Sozialberufe in Bozen angeboten werden.

Neue Spezialisierungslehrgänge sind in den Bereichen Schönheitspflege (ganzheitliche Pflege), Bekleidung und Mode (Design), Gastgewerbe (Unternehmensführung), Metalltechnik (Maschinenbaumechanik), Informatik (Anwendungsentwicklung) und Mechatronik (Wartungs- und Instandhaltungstechnik) geplant. Diese Spezialisierungen werden zum Teil durch den Europäischen Sozialfonds finanziert.

Der Abteilungsdirektor für Berufsbildung, Peter Duregger, weist darauf hin, dass die Berufsbildung einen wichtigen Beitrag dazu leiste, dass in Südtirol alle Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren das Recht bzw. die Pflicht zu einer geregelten Ausbildung wahrnehmen können. Um die Ausbildungsprogrammes durchführen zu können, bedürfe es allerdings der notwendigen Ressourcen, so Abteilungsdirektor Duregger.

jw