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Rittner Elchgeweih im Naturmuseum ausgestellt

LPA - Etwa 13.300 Jahre soll es alt sein, das versteinerte Elchgeweih, das im Sommer 2004 bei Grabungsarbeiten in Lichtenstern auf dem Ritten entdeckt wurde. Das Geweih ist ab sofort bis zum 30. April 2005 im Naturmuseum in Bozen kostenlos zu besichtigen.

Das Rittner Elchgeweih ist im Naturmuseum zu sehen (FOTO:LPA)
Anfang August 2004 meldete die Forstverwaltung dem Landesamt für Bodendenkmäler den Fund einer versteinerten Geweihschaufel in Lichtenstern am Rittner Hochplateau. Bei dem Fundstück handelt es sich um ein Elchgeweih. Es lag auf einer Lehmschicht am Grunde eines Torfmoores. Elche werfen ihr meist über 20 Kilo schweres Geweih, das zum Kampf in der Brunftzeit dient, jedes Jahr im Winter ab, was den isolierten Fund erklärt.
Eine Datierung durch die 14C-Methode an der Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich hat ein Alter von etwa 13.300 Jahren ergeben. Das Geweih stammt somit aus der Zeit unmittelbar nach der letzten Eiszeit (Würm), als eine erste fühlbare Erwärmung eintrat.
Es ist das erste Mal, dass in Südtirol ein solches Geweih gefunden wurde. Die nächstgelegenen gleichaltrigen Funde stammen aus der Grabungsstätte "Riparo Soman" nahe Verona. Der Fund ist für die Wissenschaft bedeutend, da ein Vorkommen des Elches in diesem Gebiet einen klaren Hinweis auf eine eisfreie, Tundra ähnliche Umwelt vor rund 13.000 Jahren gibt.
Erst während der letzten Eiszeit breiteten sich die Elche in ihrer heutigen Form zusammen mit anderen Kälte liebenden Tieren wie das Mammut und das Steppenbison, von Norden bis in die Poebene und in den Kaukasus aus. Zunehmende Erwärmung, zu steiles Gelände, aber auch die Jagdtätigkeit des Menschen führen am Ende zum Aussterben des Elchs in den Alpen.
Heute leben die Elche im gesamten arktischen Raum: in Skandinavien, Polen, Nordasien, Kanada und Alaska. Mit einer Schulterhöhe von 2,4 Metern und einem Gewicht von bis zu 850 Kilo repräsentieren sie die größte heute noch lebende Hirschart. Elche leben im bewaldeten und sumpfigen Gelände, aber auch im Bergland bis 2600 Meter Höhe. Sie können auch große Seen durchqueren, da sie sehr gute Schwimmer sind. Als Nahrung bevorzugen sie Weiden, Erlen, Birken, fressen aber auch Heide, Gräser und Wasserpflanzen.
Interessierte können sich das 13.300 Jahre alte Elchgeweih vom Ritten im Naturmuseum, Bindergasse 1, in Bozen kostenlos ansehen. Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet

SAN

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