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LR Mussner zum internationalen Tag der Muttersprache

LPA - „Für uns Ladiner als Sprachminderheit ist die Erhaltung und Förderung der Muttersprache lebenswichtig“, betont Ladinerlandesrat Florian Mussner anlässlich des "Internationalen Tages der Muttersprache“, der alljährlich am 21. Februar begangen wird. Mussner bedankt sich außerdem bei allen, die sich für die Erhaltung und Pflege der ladinischen Sprache einsetzen. Der von der UNO-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur eingeführte Welttag der Muttersprache zielt auf den Schutz der weltweit verbreiteten rund 6000 Sprachen ab.

„Der sorgfältiger Gebrauch und die behutsame Pflege der Muttersprache sind für uns Ladiner besonders wichtig. Besonders für den Bildungsbereich ist die Pflege der Muttersprache eine ebenso anspruchsvolle wie unverzichtbare Aufgabe“, sagt Ladinerlandesrat Mussner. Gerade in der heutigen Zeit, in der Bilder und Symbole den Gebrauch der Sprache zurückdrängen, in der aber auch die Sprache selbst durch Verkürzungen oder formelhafte Wendungen zu verarmen droht, sei die Pflege der Muttersprache an den Schulen noch bedeutender geworden.
„Der Tag der Muttersprache soll Anlass sein, die Verantwortung für die aktive Pflege unserer Muttersprache, der ladinischen Sprache, in besonderer Weise wahrzunehmen. Von den ungefähr 6000 Sprachen, die auf unserem Planeten gesprochen werden, bedarf gerade unsere eines besonderen Schutzes. Wie viele Sprachen wird nämlich auch unsere ladinische Sprache nur von verhältnismäßig wenigen Menschen gesprochen. Durchschnittlich werden weltweit pro Monat zwei Sprachen vergessen. Dies soll mit der ladinischen Sprache nicht geschehen“, erklärt Landesrat Mussner.
Schule, Familien und aber auch Politik nehmen eine wichtige Schutzfunktion für diese kleinen und wertvollen Sprachen ein. Für die gesunde Entwicklung der Menschen sei laut Mussner das Recht der Verwendung der eigenen Muttersprache, wie es etwa im Autonomiestatut festgehalten ist, notwendig. „Dazu möchte ich Gandhi zitieren, der sehr deutlich sagte: `Effektive Erziehung mittels einer fremden Sprache ist unmöglich. Nur die Muttersprache kann die Eigenständigkeit des Denkens bei einer großen Mehrheit der Menschen anregen`“, sagt Mussner. Er betont aber auch, dass die Mehrsprachigkeit gefördert werden müsse. Eine zweite oder dritte Sprache zu erlernen, bedeute immer auch, sich mit einer neuen Kultur zu befassen und eine andere Sicht der Welt kennen zu lernen. „Ich möchte außerdem diese Gelegenheit nützen und all jenen danken, die sich für den Erhalten, die Pflege und die positive Entwicklung der ladinischen Sprache einsetzen“, sagt Mussner.

SAN