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Bildung/Betreuung: Landesräte Achammer und Pamer stellen Konzept vor

Ressortübergreifende Arbeitsgruppe hat mehrere Maßnahmen konzipiert – Zwischenergebnisse in breitem Rahmen vorgestellt

BOZEN (LPA). Um den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen und deren Familien gerecht zu werden, wird derzeit an einer Verschränkung von Bildung und Betreuung gearbeitet. Die zuständigen Ressorts von Landesrat Philipp Achammer und Landesrätin Rosmarie Pamer arbeiten gemeinsam und unter Einbindung des Personalressorts an Modellen, mit denen dies umgesetzt werden kann. Am 5. Februar wurde ein Zwischenbericht der Arbeitsgruppe einem breiten Kreis an Interessensvertretungen aus den Bereichen Familie, Schule, Arbeitgeber/Arbeitnehmer vorgestellt. "Familien brauchen über eine längere Zeit eine bestimmte Planbarkeit, dessen sind wir uns bewusst. Gleichzeitig sind die Anforderungen, die an die Schule gestellt werden trotz sinkender Kinderzahlen immer komplexer", gab Bildungslandesrat Achammer zu bedenken. In diesem Kontext sei auch die Entwicklung von Vereinbarkeitsmodellen mit vielen und kontroversen Diskussionen verbunden. Wichtig sei dabei die ressortübergreifende Zusammenarbeit, ergänzte dazu Familienlandesrätin Pamer: "Es ist wichtig in den Dialog zu gehen und im Dialog zu bleiben, um auszuloten welche Maßnahmen machbar sind."

Angebot der 5-Tage-Mensa in Gemeinden wird ausgebaut

Zu den geplanten Maßnahmen zählt die Vereinheitlichung der Bildungszeit, die im nächsten Schuljahr an Pilotschulen eingeführt werden soll. In diesem Zusammenhang wird unter anderem an einem Konzept für den gleitenden Ein- und Austritt, an Synergien mit Betreuungsangeboten und den Musikschulen vor Ort und an der Gestaltung des Mittagstisches (in Abstimmung mit den Gemeinden und den Eltern) gearbeitet. Das Angebot soll auf mindestens drei Jahre ausgerichtet werden. Um Familien zu stärken und das soziale Miteinander zu fördern ist die Einführung der 5-Tage-Mensa vorgesehen. In manchen Südtiroler Gemeinden gibt es dieses Angebot bereits, in den kommenden Jahren soll es weiter ausgebaut werden. Gearbeitet wird zudem an einem stabilen Betreuungsangebot für Kinder von 3 bis 6 Jahren auch in den Sommermonaten, organisiert über externe Trägerorganisationen, sowie an einer Flexibilisierung und Vereinfachung bei der Inanspruchnahme verlängerter Kindergartenzeiten. Auch bei der Nachmittagsbetreuung gibt es Neuerungen: Diese soll künftig nicht mehr von der Familienagentur, sondern von der Abteilung Bildungsförderung gesteuert werden. Wichtig ist dabei der Dialog zwischen Gemeinden und den Schulen und dass mit gezielten Angeboten die Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit gefördert wird. Bei der Sommerbetreuung wird weiter an einem Ausbau des Angebotes vonseiten der Gemeinden gearbeitet und die Finanzierung von Landesseite aus sichergestellt. Neue, vereinfachte Kriterien für die Sommerbetreuung sind bereits in Ausarbeitung durch die Familienagentur.

Bei der Vorstellung wurden Zustimmung, aber auch Bedenken geäußert. Es gebe aber noch Klärungsbedarf zu unterschiedlichen Details, damit die Verschränkung von Bildung und Betreuung gelinge. In seiner nächsten Sitzung wird sich auch der Familienbeirat des Landes mit dem Konzept befassen. Landesrat Achammer kündigte zudem an, dass es weitere Gespräche am Arbeitstisch, mit den Gewerkschaften und weiteren Interessensvertretungen geben werde.

LPA/ck