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Landessozialberat: Seniorenpolitik und Gesetzesvorschlag besprochen

Neuerungen im ambulanten Betreuungsdienst thematisiert – Präsentation des Gesetzentwurfs zur sexualisierten und sexuellen Gewalt und sexuellem Missbrauch

BOZEN (LPA). Der Landessozialbeirat hat die Aufgabe, die Landesregierung zu beraten sowie neue Ideen und Vorschläge einzubringen. Unter dem Vorsitz von Soziallandesrätin Rosmarie Pamer hat sich das Gremium am 18. Februar getroffen, um sich unter anderem zu den seit Jahresanfang geltenden Neuerungen beim ambulanten Betreuungsdienst (ehemals Hauspflege) auszutauschen. 

"Die Pflege zu Hause und die pflegenden Angehörigen sind die wichtigste Säule der Seniorenpolitik. In diesen Bereich stecken wir auch beachtliche finanzielle Ressourcen", hob Pamer hervor. "Besonders wichtig ist mir dabei die Entlastung der pflegenden Angehörigen. Hier konnten wir bereits einige Maßnahmen umsetzen. Unter anderem wurden 2024 rund 140.000 Leistungsstunden mehr für den ambulanten Betreuungsdienst finanziert sowie 200 zusätzliche Plätze in der Tagespflege der Seniorenwohnheime geschaffen." Zudem verwies die Landesrätin auf die unbedingte Notwendigkeit der finanziellen Absicherung der Pflege. Derzeit diskutiere man in diesem Bereich neue Modelle, mit denen das gelingen könne und sei zudem im Austausch mit anderen Regionen. "Es braucht eine Form der Absicherung, damit Pflege nicht zu einem Luxusgut wird", ist Landesrätin Pamer überzeugt. 

Ressortdirektorin Michela Morandini stellte in der Folge den Gesetzentwurf zur sexualisierten und sexuellen Gewalt und zum sexuellen Missbrauch vor, der sich derzeit in der abschließenden Ausarbeitungsphase befindet. Es ist darin auch die Schaffung einer Ombudsstelle sowie eines Betroffenenrats und eines wissenschaftlichen Beirats vorgesehen. 

"Eine wesentliche Aufgabe der Ombudsperson wird sein, auf die gesellschaftliche Verantwortung aufmerksam zu machen. Missbrauch, sexualisierte und sexuelle Gewalt passiert in allen gesellschaftlichen Kontexten und diese müssen präventive Maßnahmen und Interventionen bei Missbrauch und sexualisierter und sexueller Gewalt setzen", betonte Ressortdirektorin Morandini. Der Landessozialbeirat unterstrich die gesellschaftliche Relevanz der vorgesehenen Ombudsstelle und dass es wesentlich sei, dass diese als unabhängige Einrichtung eingerichtet und nicht einer bereits bestehenden Ombudsstelle unter- oder zugeordnet werde.

Zu den von den Beiratsmitgliedern im Zuge der Sitzung angesprochenen Themen zählten weiters die Seniorenmensen, die Essen ohne Zustellung und die sogenannten genehmigten Mittagstische für Seniorinnen und Senioren, aber auch die Verspätungen bei den Pflegeeinstufungen.

LPA/red/ck