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Verstärkte Versorgung mit Prothesen und Medizinprodukten
Landesregierung verabschiedet neue wichtige Maßnahmen - Versorgung mit orthopädischen Schuhen sowie Unterstützung für Personen, die an Alopezie oder Inkontinenz leiden
BOZEN (LPA). Die Landesregierung hat am 18. März mehrere neue wichtige Maßnahmen verabschiedet: Die wichtigsten Neuerungen betreffen insbesondere die Bereitstellung von orthopädischen Serienschuhen für Personen mit bestimmten Erkrankungen und die Reduzierung des Mindestzeitraums für die Erneuerung von Perücken für Menschen, die an Alopezie leiden, also an übermäßigem Haarausfall. Zudem hat die Landesregierung die Bedürfnisse von Personen mit schweren Erkrankungen berücksichtigt und eine starke finanzielle Unterstützung für Patienten mit schwerer Inkontinenz vorgesehen.
"Mit diesen Maßnahmen verbessern wir die Lebensqualität vieler Menschen. Besonders Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen sowie mit besonderen Bedürfnissen erhalten eine bessere und gezieltere Versorgung, die auf ihre spezifischen Anforderungen abgestimmt ist", betont der Landesrat für Gesundheit und Gesundheitsvorsorge Hubert Messner.
Prothesen und orthopädische Serienschuhe
Mit der Einführung des neuen Tarifverzeichnisses auf nationaler Ebene Ende vergangenen Jahres wurden orthopädische Serienschuhe aus dem Katalog der vom öffentlichen Gesundheitssystem übernommenen Leistungen gestrichen. Nun hat das Land Südtirol diese Leistung in die sogenannten Extra-LEAs (Livelli essenziali di assistenza LEA) aufgenommen, das sind vom Land finanzierte Zusatzleistungen zu den Wesentlichen Betreuungsstandards WBS, die die Südtiroler Bevölkerung zusätzlich zu den staatlich garantierten Leistungen in Anspruch nehmen kann. Dies bedeutet, dass orthopädische Serienschuhe weiterhin für Menschen mit Diabetes, rheumatischen Erkrankungen oder schweren Fußkrankheiten einmal jährlich bis zu einem Höchstbetrag von 190 Euro genehmigt werden können.
Bessere Unterstützung für Menschen mit Alopecia
Eine weitere Maßnahme betrifft die Reduzierung des Mindestzeitraums für den Austausch von Perücken, der von 30 auf 18 Monate gesenkt wurde. Dies ermöglicht es denjenigen, die an Alopecia leiden, ihre Perücke häufiger zu ersetzen. Diese Maßnahme betrifft jedoch nicht onkologische Patienten, da sie von den jeweiligen Vereinen finanzielle Unterstützung für den Kauf einer Perücke erhalten können.
Mehr Unterstützung für Patienten mit schwerer Inkontinenz
Mit einem Beschluss der Landesregierung in der vergangenen Woche wurde auch die finanzielle Unterstützung für Menschen mit schweren Formen der Inkontinenz ausgeweitet. Personen mit schweren neurologischen Erkrankungen oder schweren Behinderungen können nun von einem Facharzt eine höhere Menge an Inkontinenzprodukten verschrieben bekommen. Das monatliche Budget für diese medizinischen Geräte kann in besonders schweren Fällen von den derzeit 100 Euro auf maximal 500 Euro erhöht werden.
"Mit diesen Maßnahmen garantieren wir, dass auch Menschen mit komplexen gesundheitlichen Bedürfnissen eine angemessene und würdevolle Versorgung erhalten", betont Landesrat Messner.
LPA/red/mac